Rezension

“Super-Fiona” beherrscht das Buch und lässt wenig Raum für anderes

Fiona: Den Toten verpflichtet - Harry Bingham

Fiona: Den Toten verpflichtet
von Harry Bingham

Bewertet mit 3 Sternen

Sehr viel Raum nimmt in diesem Krimi leider nicht der Fall an sich, sondern die Hauptperson ein. Gut, als Hauptperson darf sie das auch. Aber Fiona Griffiths ist anders. Die junge Polizistin entspricht zwar überhaupt nicht dem gängigen “Ermittler-Klischee”, dafür hat sie ihre eigenen Extreme.

Warum sie so anders ist (sie steigert sich da sehr hinein, dem Umfeld scheint es wenig auszumachen) wird zuerst nur angedeutet und der Leser dahingehend hingehalten. So wird zusätzliche Spannung erzeugt, die doch sehr von den eigentlichen Ermittlungen ablenken. Fiona schießt zudem gerne übers Ziel hinaus, hat aber - wie es sein muss - damit schlussendlich Recht (damit nehme ich nicht allzu viel vorweg). Zum Drüberstreuen gibt es noch eine leicht erzwungen wirkende Lovestory.

Nun aber noch ein paar Worte zum Krimi an sich: der ist gut aufgebaut und auch großteils schlüssig. Wenn da nicht “Super-Fiona” wäre (vieles klappt sehr einfach für sie), könnte aus dem Fall noch mehr herausgeholt werden.

“Den Toten verpflichtet” ist Band 1 einer Serie um Fiona Griffiths, mit “Das Leben und das Sterben” und “Als ich tot war” als Nummer 2 und 3. Die Bände werden aktuell neu aufgelegt.