Rezension

Super Story, fade Figuren

Was uns erinnern lässt - Kati Naumann

Was uns erinnern lässt
von Kati Naumann

Die Rechtsanwaltsgehilfin Milla entdeckt bei einem Streifzug durch die Natur des Thüringer Waldes die Grundmauern eines alten Hotels. Von dem ehemals stattlichen Gebäude ist nur noch der Keller vorhanden. Milla, die hobbymäßig immer wieder auf der Suche nach sogenannten "Lost Places" ist, wird von diesem Ort sehr beeindruckt. Sie beginnt, Nachforschungen anzustellen, wobei sie tief in die Familiengeschichte der Familie Dressel eindringt, in deren Besitz sich Grund und Boden und das stattliche Hotel einst befanden.

Aus thematischer Sicht hat mir das Buch von Kati Naumann gefallen, greift es doch die Zwangsenteignung zur Zeit der DDR-Diktatur auf und die mit dem Regime zusammenhängenden Einschränkungen für das Volk.
Lesen lässt sich die Geschichte ebenfalls flüssig und ohne Längen.

Allerdings ist mir die Figurenentwicklung zu kurz gekommen. 
Johanna Dressel war mir zu langweilig. Eine die IMMER Ja und Amen sagt. Nervig! 
Auch mit der Protagonistin Milla und mit ihrem Sohn bin ich nicht warm geworden. Diese Beziehung schien mir durch die gekünzelt wirkende Nähe zwischen Mutter und Sohn unglaubwürdig. 
Bei den Figuren hätte es mehr Tiefe geben müssen, um mich zu beeindrucken. Daher von mir nur 3 Sterne.