Rezension

temporeiches Endzeiszenario

Monument 14: Die Flucht (2) - Emmy Laybourne

Monument 14: Die Flucht (2)
von Emmy Laybourne

Bewertet mit 4 Sternen

Am Ende des ersten Bandes hat sich die Gruppe der Kinder aufgeteilt: die eine wollten mit dem Schulbus zum Flughafen fahren, die anderen blieben im Einkaufszentrum zurück. Damit wir als Leser beide Handlungsstränge mitverfolgen können, erzählen nun die beiden Brüder Dean und Alex abwechselnd, was bei ihnen los ist. Alex schreibt eine Art Tagebuch und mit so einem Text von ihm steigen wir auch in "Die Flucht" ein. Dies hat die Autorin sehr geschickt eingefädelt, denn so kann sie sehr gut einen kurzen Rückblick auf den ersten Teil und eine Übersicht über die Kinder geben.

Ich fand es toll, diese unterschiedlichsten Charaktere wieder zu treffen und mitzuverfolgen, wie sie sich weiterentwickelten. Und es ist positiv anzumerken, dass diese Entwicklung auch bei allen statt fand, was wirklich bemerkenswert ist. Alle Kids hatte ich sofort wieder ins Herz geschlossen, nur Astrid hätte ich zwischendurch gerne einmal die Meinung gesagt. Doch dann muss ich wieder allen zugestehen, dass sie noch sehr jung und vor allem in einer totalen Ausnahmesituation sind, in der nicht jeder rational und immer überlegt handelt.

Durch Alex und 'seine' Gruppe im Bus, erfahren wir, wie schlimm die Zustände ausserhalb des sicheren Greenways sind: die Luft total vergiftet, Reifen lösen sich in weissen Schaum auf, die Nuller veranstalten grausame Menschenjagden, andere verbarrikadieren sich in ihren eigenen vier Wänden und denken nur noch an sich. Eine wirklich düstere Welt, die uns Emmy Laybourne hier aufzeigt. Zum Glück gibt es jedoch auch Ausnahmen, die einen Lichtblick in ihr zum Teil hoffnungsloses Unterfangen bringen.

"Die Flucht" knüpft da an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Sei das nun inhaltlich oder aber auch tempomässig. Von Anfang an zieht die Autorin die Spannung an, fährt im höchsten Gang. Dies wird durch die beiden Handlungsstränge zusätzlich gefördert, nur im Greenway fährt sie zwischenzeitlich einen Gang runter. 

Im Anhang des Buchs findet sich noch die Kurzgeschichte "Monument 14. Jakes Geheimnis" als Bonusmaterial. Diese 27 Seiten sind ganz nett, haben mich aber nicht vom Hocker geworfen. Es empfiehlt sich jedoch, diese vor dem eigentlichen Buch zu lesen.

Fazit:
"Monument 14. Die Flucht" konnte inhaltlich und tempomässig mit seinem ersten Band mithalten und hat mir wieder kurzweilige Unterhaltung geboten. 
Wer Lesefutter sucht, das in einer düsteren Zukunftsvision spielt, ist mit Emmy Laybournes Trilogie sicher gut bedient.