Rezension

Tod in der Jugendstilvilla

Der Tod ist ein Wiener - Edith Kneifl

Der Tod ist ein Wiener
von Edith Kneifl

Bewertet mit 4 Sternen

Adele, eine ehemalige Kunsthändlerin, ist alt und gebrechlich geworden. Sie möchte für ihren Tod vorsorgen und ihren Reichtum an die Tochter einer verstorbenen Freundin weitergeben. Sie beauftragt Magdalena mit der Suche nach dieser Frau. Dabei erfährt Magdalena auch, welches Schicksal Larissa erleiden musste. Außerdem gerät sie, gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen, Elvira und Sofia, auch zwischen die innerfamiliären Fronten in Adels Familie, denn selbstverständlich gibt es auch da Menschen, die gern erben würde, lieber bald als später.

Als Adele dann tot aufgefunden wird, spitzt sich alles zu. Magdalena weiß nicht, wem sie trauen darf und wem nicht.

Der humorvolle Krimi rund um die angehende Ermittlerin Magdalena ist nicht der erste, in dem Kneifl ihre Protagistinnen auf Tätersuche schickt, doch vermutlich der ernsteste. Einerseits muss Magdalena weitgehend allein ermitteln, weil ihre Freundinnen mit anderen Dingen beschäftigt sind. Zudem ist der Zusammenhang zwischen historischen Geschehnissen und den Entwicklungen heute ein tragischer, der das ganze Buch bestimmt, da Kneifl in einer separaten Perspektive die Geschichte Larissas präsentiert.

Auch handelt es sich in diesem Band nicht um klassische Ermittlungsarbeit, eher ist es ein Stochern im Nebel, das dann aber doch zu einem Ergebnis führt.

Die Geschichte um Adele und Larissa ist spannend, authentisch und nachvollziehbar. Die Krimihandlung kommt ein wenig zu kurz. Trotzdem liest sich das Buch gut und bleibt nachhaltig in Erinnerung.