Rezension

Tolle Figuren, starkes Setting, große Lesefreude

Monsters of Verity 1 - Dieses wilde, wilde Lied - Victoria Schwab

Monsters of Verity 1 - Dieses wilde, wilde Lied
von Victoria Schwab

Bewertet mit 4 Sternen

Verity City ist eine große Metropole, die von zwei Seiten beherrscht wird und deren Bewohner den Kampf ums Überleben selbst wählen können. Denn diese Zeit, steckt voller Monster und für jede Gewalttat der Menschen, bringt es neue hervor, die in der Dunkelheit lauern. Die zwei Herrscher haben zwar einen Friedensvertrag geschlossen, aber ob dieser so sicher ist, soll August herausfinden. Er soll im feindlichen Gebiet zur Schule gehen und so trifft er auf Kate, die Tochter des Feindes. Für August ist es ein Tanz auf dem Drahtseil, denn er muss nicht nur eine andere Identität vorspielen, sondern auch sein Wesen verbergen, denn er ist ein Sunai, eins der gefährlichsten Monster überhaupt. Als beide in einem Anschlag verwickelt werden, müssen sie sich entscheiden, wer hier Gut und Böse ist. Werden die beiden einander vertrauen können? Wer steckt hinter dem Anschlag? Und sind sie immer noch in Gefahr?

Victoria Schwab taucht nun immer mehr in der Fantasy-Ecke auf. Erst mit ihrer Trilogie „Vier Farben der Magie“ und nun sogar im Jugendbuchbereich. Ich hatte von ihr noch nichts gelesen und bin somit ganz unvorbereitet ran gegangen und plötzlich konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Das Setting, die Figuren und das ganz Drum und Dran waren wirklich überraschend, und wie es mir schlussendlich gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Kate Harker hat einen ganz schlechten Ruf, denn sie fliegt von jedem Internat und hat nur ein Ziel, wieder nach Hause zu kommen. Zu ihrem Vater, der die eine Seite von Verity City beherrscht. Hier bezahlen die Menschen für ihren Schutz und Harker, hält sich die Monster wie Haustiere. Kate ist sich sehr bewusst, dass ihr Vater, auch ein Monster ist, aber sie will sich ihm beweisen und so tritt sie sehr tough und hart auf. Ihr macht man nichts vor, ihre berechnende Art macht sie aber auch sehr einsam. Aber sie hat sonst niemanden mehr, denn ihre Mutter ist tot und ihre Erinnerung daran sehr verblasst. So stellt sie sich ihren Vater, und allen Gegnern um ihren Platz einzunehmen.

August Flynn dagegen ist ein ganz ruhiger Typ, der an sich selbst zweifelt und nur einen Wunsch hat, nicht der zu sein, der er ist, nämlich ein Monster. Er lebt bei den Flynn‘s auf der anderen Seite von Verity und hier gibt es jede Nacht Kämpfe und Patrouillen, es ist gefährlich auf den Straßen, aber hier gibt es nicht nur die üblichen Monster, wie Malchai und Corsai, die den Menschen Böses wollen, sondern hier gibt es drei Sunai und diese werden aus dem schlimmsten Katastrophen geboren. Tja und diese Monster sind sehr selten und ungewöhnlich, sie können sich nur von beschädigten Seelen ernähren und August ist einer davon. Er hadert mit seinem Schicksal, will aber endlich auch handeln und sich nicht nur verstecken und so ist seine erste Mission, im feindlichen Gebiet zur Schule zu gehen und Kate Harker im Auge zu behalten.

Die Geschichte wird abwechselnd von beiden Protagonisten erzählt und allein das erste Kapitel, wo Kate die halbe Schule abfackelt, hatte meine volle Aufmerksamkeit. Das war neu, das war ziemlich überraschend und dann dieses Setting aus zwei verschiedenen Blickwinkeln, düster, brutal und so anders. Dazu diese beiden Charaktere und ich muss gestehen, ich habe eine Schwäche für starke Mädels und sensible Jungs und tada, mich hatte diese Geschichte sofort gefangen und eigentlich, wollte ich nur mal anlesen und schwups klebte ich dran. Der Anfang ist natürlich der Welt gewidmet und dem Kennenlernen der Figuren und das hat die Autorin wirklich genial umgesetzt. Natürlich wird das Katz und Mausspiel der beiden darin gipfeln, das sie sich entscheiden müssen zusammen zuarbeiten und zu überleben, oder jeder für sich, in den Untergang zu gehen.

Bis dahin war ich wirklich komplett begeistert und dann kam die Flucht und hier hat die Autorin für mich die Handbremse gezogen. Die Geschichte entwickelte sich rasch und es war super in beiden Stadtteilen hin und her zu pendeln und dann verließ sie dieses brodelnde Setting. Ich fand es wirklich Schade und es hat mich richtig angefressen, da es zwar spannend weitergeht, aber die besonderen Effekte fehlten mir. Nun gut ist halt so und die beiden mussten sich ja auch irgendwie näher kennenlernen und ihre Dämonen offenbaren. Dabei ist es wirklich interessant wie die Autorin mit der Frage, wer ist wirklich ein Monster, spielt. Obwohl die Tatsachen doch klar auf der Hand lagen, aber ist allein die Herkunft Aussage genug. Auch die Grenzen zwischen Moral und Sünde fand ich gut mit reingepackt und lassen des Öfteren einen mit grübeln. Tja und mehr verrate ich einfach nicht, da ist noch genug drin, was ihr entdecken könnt.

Monsters of Verity ist ein gelungener Reihenauftakt, der mit einem tollen Setting und interessanten Figuren aufwartet. Dabei unglaublich spannend und rasant erzählt wird und einen neugierig auf mehr macht.