Rezension

Tolle Geschichte

Die Frauen am Fluss - Katherine Webb

Die Frauen am Fluss
von Katherine Webb

Bewertet mit 5 Sternen

Als Irene im Jahr 1922 den Gutsbesitzer Alistair Hadleigh heiratet, gibt sie ihr Leben in London auf und zieht mit ihrem Mann in das Dorf Slaughterford. Sie ist dort nicht willkommen. Besonders Alistairs Tante Nancy  macht ihr die Eingewöhnung nicht leicht. Nach kurzer Zeit geschieht ein brutaler Mord. Irenes Ehemann wird getötet und das ganze Dorf ist in Aufregung. Schnell hat man einen schuldigen gefunden. Der seit dem Krieg geistig verwirrte Danny Cartwright soll den Gutsbesitzer ermordet haben. Seine Schwester Pudding glaubt allerdings nicht an seine Schuld und auch Irene hat schwere Zweifel. Zusammen mit Pudding ermittelt sie und muß dabei ganz tief in die Vergangenheit des Dorfes blicken um dieses Verbrechen überhaupt zu verstehen.

Zuerst muß ich mich einmal sehr wundern, daß man ein junges Mädchen "Pudding" nennen kann, weil es eine etwas fülligere Figur hat. Das ist wirklich nicht sehr sensibel. Das arme Mädchen tat mir richtig leid. Auch mit Irene hatte ich richtig Mitleid. Sie kam so verschüchtert und unsicher im Dorf an und bekam es gleich mit einem Drachen namens Nancy zu tun. Um so erstaunlicher war ihre Verwandlung in eine junge Frau, die auch einmal ihren Willen durchzusetzen verstand. Dabei hat ihr ausgerechnet das Stallmädchen Pudding geholfen. Es war tragisch, was der Krieg in so einem kleinen Ort angerichtet hat. All die Familien, die jetzt ohne ihre Männer auskommen mußten!

Das Buch ist sehr raffiniert aufgebaut. Der Leser wird von der Geschichte sich in Anspruch genommen, daß er am Schluß mehr als erstaunt ist. Hier sind mehrere berührende Schicksale in einer wirklich tollen Geschichte erzählt worden, die den Leser nicht kalt lassen kann.