Rezension

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Tolle Idee, aber....

Flügelschlag - Jeanine Krock

Flügelschlag
von Jeanine Krock

Bewertet mit 2 Sternen

Das Buch stand schon länger auf meiner Wunschliste, einfach weil ich unter anderem das Cover total toll fand und auch den Klappentext recht ansprechlich. Die Autorin ist mir schon ein paar Mal über den Weg gehoppst und bei der Rebuybestellung,  ist es mit in den Warenkorb gewandert. 
Wer nicht zu sehr gespoilert werden will, sollte übrigens nicht weiterlesen, aber ich muss mich hier einfach etwas ausführlicher mitteilen. oô
Juna arbeitet als Tierärztin und kümmert sich mit Hingabe um all die verletzten und kranken Tiere, welche den Weg in ihre kleine Praxis finden.
Eines Nachts landet in ihrem Kleiderschrank plötzlich ein Engel, welcher sich als Arian vorstellt. Arian ist ein Wächterengel und eigentlich der Beste auf seinem Gebiet. Er hat derzeit nur ein kleines Problem: Seine Gefühle! 
Gefühle zu haben ist Engeln untersagt und genau aus dem Grund wurde er aus Elyisum verbannt, landet als gefallener Engel eben genau in Junas Kleiderschrank.
Als wäre das nicht schon schlimm genug, fühlen sich beide sofort zu einander hingezogen und beschwären damit Mächte auf, die niemand für möglich gehalten hätte - allen vorran Juna, welche nicht die geringste Ahnung hat, dass auch in ihr geheime Mächte schlummern, die nicht nur Junas Leben in Gefahr bringen.
Das Cover ist mir wirklich direkt ins Auge gesprungen. Mit dem schlichten Flügel auf weissen Hintergrund und dem Buchtitel ist es ein kleine Augenweide und verrät doch nicht zuviel. Der Klappentext war für mich da schon ansprechender und hat mich sogar zum Schmunzeln gebracht, immerhin rechnet vermutlich niemand damit, dass er plötzlich einen gefallenen Engel in seinem Kleiderschrank vorfindet. 
Aber gerade diese Reaktion hat mich schon die Augenbrauen zusammenziehen lassen, denn irgendwie.. obwohl mir durchaus bewusst ist, dass es sich um ein Buch handelt und alles reine Fiktion ist, hätte ich selbst vermutlich eine andere Reaktion erwartet.
Der Schreibstil an sich war durchaus flüssig, wenn auch manchmal etwas zäh und langatmig. Das Buch ist entweder aus der Sichtweise Junas oder aus der Arians geschrieben, wobei ich manchmal wirklich mehr als nur ein Fragezeichen über dem Kopf hatte und nicht mehr recht wusste, wo ich überhaupt bin.
Die Vergangenheit der beiden spielt nicht nur einmal eine Rolle und dennoch war mir gerade Junas Vergangenheit und alles, was überhaupt mit ihr zu tun hat, ein typisches Klischee. Die Geschichte um ihren Bruder und ihre Familie allgemein war fast schon wieder typisch und natürlich hat sie von all dem nichts gewusst.
Ebenso natürlich wird sie natürlich ausgerechnet von ihrem Bruder - pardon Halbbruder - in eine Falle gelockt und zum Marquis  - Lucian - gebracht, der fast schon mein Lieblingscharakter war, auch wenn ich ihn manchmal schon hätte an die Wand klatschen können.
Und dann war da ja noch Gabriel, welcher mir übrigens von Anfang an unsympatisch war und welcher für mich ein noch größeres Rätsel dargestellt hat, als Juna und Arian zusammen.
Ich wusste einfach nie, woran ich bei ihm bin und konnte ihn nicht mal nach Beenden des Buches wirklich einschätzen.
Ich hatte zudem auch das Gefühl, dass die Autorin das Ende einfach nur lieblos hingeklatscht hat, damit überhaupt eines vorhanden ist. Es kam einfach alles zu plötzlich und zu vorhersehbar.
Achja und besonders eine Situation, in welche sich die beiden näher kommen, ist mir dabei etwas sauer aufgestossen, als hätte die Autorin selbst nicht mal eine Antwort auf eine Frage Junas, welche sie an Arian hat.. stattdessen wird sie erstmal in Grund und Boden geknutscht. So kann man jemanden natürlich auch zum Schweigen bringen.
Oftmals sind während eines einziges Kapitels so viele Informationen preisgebeben worden, dass man sie gar nicht richtig verarbeiten konnte und ich muss ehrlich gestehen, dass ich etwa bei der Hälfte des Buches das Gefühl hatte, nicht mehr zu wissen, wo oben oder unten ist. 
Obwohl ich das Happy End der beiden fast schon wieder schön finde, war der Informationsfluss einfach zu viel, die Geschichte an sich einfach viel zu klischeehaft. Wie ich schon in einem Kommentar an eine andere Bloggerin geschrieben habe, sind Geschmäcker durchaus verschieden, aber mich hat dieses Buch doch etwas enttäuscht und ich fand es regelrecht verwirrend, teilweise echt unlogisch und es mehr versprochen, als es tatsächlich gehalten hat.
Und gerade, was Arian angeht, war seine Herkunft eigentlich irgendwie auch schon fast vorhersehbar, zumindest für mich und ich habe - als es wirklich so wahr - lediglich die Augen verdreht, weil es einfach total typisch war und natürlich niiiiemand eine Ahnung davon hatte. 
Die Idee war wirklich schön und es hätte mehr daraus werden können, aber angesichts der 720 Seiten fand ich es einfach zu überladen und es bleiben trotz der hohen Seitenzahl einfach viel zu viele Fragen offen. 
Ich betone dabei extra nochmal, dass das mein persönlicher Geschmack ist, meine eigene und persönliche Meinung zu diesem Buch, welche mich dazu veranlasst, diesem Buch, welches mich so neugierig gemacht hat, nur 2 von 5 Schneeflöckchenbäume zu vergeben.