Rezension

Tolle Story-Idee, deren Umsetzung leider nicht überzeugt

Der Bestseller - Nadine Stenglein

Der Bestseller
von Nadine Stenglein

Vor über zwei Jahren hat sich Audrey Richards Leben massiv geändert. An diesem Tag wurde ihr geliebter Vater Monty, seines Zeichens einer der bekanntesten Bestseller-Autoren, auf einer Recherchereise Opfer eines Terroranschlags. Audreys Mutter ist niemals über den Verlust hinweggekommen und auch Audrey selbst leidet nach wie vor darunter. Trotzdem hat sie angefangen, an einem eigenen Buch zu schreiben und somit in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Plötzlich erobert ein neues Buch die Bestsellerlisten, Autor anonym. Von Titel und Plot neugierig geworden liest Audrey das Buch, das unverwechselbar den Stil ihres verstorbenen Vaters widerspiegelt. Sie findet mehr und mehr Hinweise im Buch, die nur ihr Vater wissen konnte und kommt immer mehr zur Überzeugung, dass dieser noch am Leben sein muss. Auf der Suche nach dem anonymen Autor begibt sich Audrey selbst in immer größere Gefahr. Wird es ihr gelingen, das Geheimnis um ihren Vater zu lüften?

Die Idee, ein Buch über ein Buch und dessen Autor zu schreiben, gefällt mir wahnsinnig gut. Ein frischer, neuer Plot, der mir so noch nie untergekommen ist und sofort meine Neugier geweckt hat. Leider war ich mit der tatsächlichen Umsetzung dann aber weniger glücklich und habe etwas mehr Zeit als üblich gebraucht, um in die Handlung einzusteigen.

Gerade zu Anfang ist das Buch etwas zäh und es passieren viele Dinge, deren Grund ich als Leser nicht durchschauen konnte. Es war über viele Kapitel hinweg eher ein Liebesroman als ein Thriller, für diesen hat mir die Spannung gefehlt. Es gab des Öfteren sehr schnelle, abrupte Szenenwechsel, die verwirren und den Leser nicht mitnehmen. Auch hat die Geschichte an einigen Stellen gehakt, wurde unlogisch und nicht mehr nachvollziehbar. Die Dialoge wirken teilweise etwas konstruiert und wenig authentisch.

Leider konnten auch die Figuren nicht überzeugen. Viele von ihnen waren unsympathisch oder in sich nicht stimmig. Mir war von Anfang an klar, wer ein falsches Spiel spielt. Auch die Protagonistin Audrey konnte wenig Sympathiepunkte sammeln, sie wirkte sehr naiv und gutgläubig, ihre Meinung (z.B. ggü Scott) wechselt häufig und schnell in beide Extreme von Hass über Zuneigung.

Der Tod von Audreys Vaters erscheint von Anfang an mysteriös, ihre anbahnende Beziehung falsch und unehrlich. Einige Ereignisse wirkten konstruiert und zusammenhangslos. Auch hat mich die Auflösung des Falles wenig überrascht. Schade. Insgesamt beinhaltet „Der Bestseller“ für mich viel zu wenig Spannung für einen Thriller und konnte mich deshalb leider nicht überzeugen.