Rezension

Toller Auftakt

Gelobtes Land - Christine Heimannsberg

Gelobtes Land
von Christine Heimannsberg

Inhalt: Das Europa der Zukunft wird, seit einem Vorfall, von Clans beherrscht, denen männliche Nachkommen über alles gehen. In so einem Clan lebt auch die 18-jährige Lore, die es gewohnt ist, hart für ihren Hof zu arbeiten.
Als sie eines Tages von einem heimlichen Treffen mit ihrem Freund Jul kommt, ändert sich ihr Leben jedoch abrupt. Denn in der Zwischenzeit hat ihr kleiner Bruder Jame einen Nachbarn in Notwehr getötet.
Lore und Jame fliehen, denn im sogenannten Gelobten Land wären sie sicher. Aber der Weg birgt viele Gefahren. Und Lore kann Jul einfach nicht vergessen.

Meinung: „Hoop – Gelobtes Land“ von Christine Heimannsberg ist eine spannende und gut gemachte Dystopie mit tollen Charakteren und flüssigem Schreibstil.
Im Mittelpunkt steht die 18-jährige Lore. Sie ist stark und versucht immer zu tun, was ihr gesagt wird. Als Mädchen hat sie eh nicht viel zu melden, was sie vor allem ihre lieblose Mutter spüren lässt. Kontakte, gerade zum männlichen Geschlecht sind minderjährigen Mädchen verboten. Wenn sie 19 Jahre alt werden, haben sie dann ein Jahr Zeit um sich einen Mann zu suchen, bevor sie verstoßen und sich selbst überlassen werden.
Aus Protest hat eine von Lores Schwestern sogar das Sprechen aufgegeben. Anders so Lore. Sie hat schon einen künftigen Bräutigam, nämlich den Nachbarsjungen Jul, mit dem sie sich heimlich trifft. Jul ist liebenswert und mitfühlend. So ist es kein Wunder, dass Lore ihren 19. Geburtstag kaum erwarten kann.
Als sie mit Jame fliehen muss, lässt sie also nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihre große Liebe hinter sich.
Während der Reise beweist sie große Stärke und enormen Überlebenswillen.
Ihr kleiner Bruder Jame ist es gewohnt, immer alles zu bekommen und wurde als Junge und Stammhalter immer gut behandelt. Trotzdem ist er nicht hochnäsig und hört, fast immer, auf seine große Schwester. Im Laufe des Buches macht er eine große Veränderung durch und wurde mir persönlich immer sympathischer.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Sim. Sie wurde schnell zu meinem Liebling, denn sie hat sowas an sich, was man entweder hassen oder lieben muss. Mir kam sie etwas wie eine Überlebenskünstlerin vor, was mich beeindruckt hat.
Die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern bringt den Leser zusätzlich noch zum Nachdenken. Vor allem über die Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern.
Das Ende ist offen und es bleiben noch viele Fragen zu beantworten. Ich kann es kaum erwarten weiterzulesen und freue mich schon auf den nächsten Band dieser tollen Dystopie.

Fazit: Gelungener Reihenauftakt, der alles hat, was ich mir von einer guten Dystopie wünsche. Bitte mehr davon.