Rezension

Toller High Fantasy für jüngere Leser*Innen

Das Lied der See -

Das Lied der See
von Tanja Penninger

Das Cover zum Buch “Das Lied der See” ist wunderschön gestaltet und bietet neben der Abbildung des Piratenschiffes eine schöne Sirene ab. An Hand dessen ist ersichtlich, dass das Cover mit Liebe zur Geschichte und dem Inhalt erstellt wurde. Definitiv wird dieses Buch einen frontal in meinem Bücherregal stehen und sich einen Platz in der ersten Reihe sicher. Ich empfand das Buch als so schön, dass ich es mir kaufen musste, obwohl mir das Ebook als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde!

Für die Buchmenschen unter uns, denen die Haptik eines Buches ebenso wichtig ist wie mir, kann ich Euch die Bücher des Vajona Verlages auf jeden Fall empfehlen. Sie sind stabil, lassen sich nicht so schnell knicken und wenn man etwas vorsichtig ist und lesen, ohne den Buchrücken kaputt zu machen.

Tanjas Schreibstil ist sehr flüssig und künstlerisch wirklich sehr gut! Wahrscheinlich ist es eine enorme Herausforderung ein Buch zu schreiben, indem nicht “alltäglich” gesprochen wird, sondern eher eine “alte und gewähltere” Sprache gesprochen wird. Neigen heutzutage viele Bücher dazu eher derbe und umgangssprachliche Sprache zu nutzen, war das Buch und dessen Schreibstil eine überaus positive Überraschung.
Einen tollen Kniff fand ich, dass Tanja ihre Protagonistin ihre Sprache ändern lässt, da dies wunderbar zu ihrer Charakterentwicklung passt. Süß ist hier ebenfalls, wenn Angelina sich selbst dafür rügt, wie sie sich in dem vorherigen Moment ausgedrückt hatte.

Mit “Dem Lied der See” hat Tanja einen Einzelband geschrieben, daher ist es nachvollziehbar, dass es hier kein riesiges World-Building geben kann. Alles ist relativ oberflächlich gehalten, was aber völlig in Ordnung war, da das Hauptaugenmerk innerhalb des Buches auf etwas anderem lag als die äußere Welt.

Persönlich empfinde ich es als positiv, wenn Autor*Innen es schaffen, dass man Charaktere mag oder eben nicht – und am Anfang empfand ich Angelina als überaus unreif, nervig und unsympathisch. Aber ihre Person hat etwas mit mir gemacht, dass ich trotzdem immer die Hoffnung hatte, dass ich sie mögen werde. Und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Angelinas Entwicklung über das Buch hinweg ist wirklich richtig gut geschrieben! Ihr wird genügend Platz gegeben, ohne spannende, traurige und Liebesszenen dabei zu vergessen!
Zusammenfassend hat der Roman die volle Punktzahl verdient! Es ist einfach alles dabei, was ein High-Fantasy Roman braucht! Eine fremde Welt, magische Wesen, eine wunderschöne Prinzessin, die ihr Herz an einen attraktiven Piraten verliert.

Ich würde die Behauptung aufstellen, dass das Buch eher an jüngere Leser*Innen gerichtet ist, da Angelina eine sehr “junge” Denkweise hat. Selbstverständlich habe ich mir mehr Zeit in Angelinas und Hektors Welt gewünscht und hätte noch viel mehr über die verschiedenen Länder und Kulturen herausgefunden. Aber darum ging es nicht in diesem Roman.
Das Maß ist sehr gut gewählt und das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung von Prinzessin Angelinas, während Hektor Lewis eine nette und hilfreiche Nebenfigur spielt.

“Das Lied der See” wird von mir ab sofort jedem empfohlen, der mich nach einem Buchtipp fragt!
Denn nicht immer müssen Bücher tragisch sein, ein gewaltiges Wort-Building bieten oder super komplizierte Charaktere aufweisen. Es reicht auch völlig ein sehr gut geschriebenes Buch mit einer wichtigen Message in den Händen zu halten und zu lesen!