Rezension

Träume sind wichtig

Allee unserer Träume - Ulrike Gerold, Wolfram Hänel

Allee unserer Träume
von Ulrike Gerold Wolfram Hänel

Bewertet mit 4 Sternen

Ulrike Gerold und Wolfgang Hänel ist ein großartiger Roman gelungen, der dem Leser Einblicke in das Leben in der frühen DDR und in Ostberlin verschafft. Man erlebt mit den Protagonisten die Schwierigkeiten der damaligen Zeit, sei es im Umgang mit den Genossen und Parteiangehörigen oder auch die Knappheit an Baumaterialien und Rohstoffen. Anhand des Lebens einer Frau von der Kindheit bis ins Alter hinein, wird eigentlich die deutsche Geschichte wiedererzählt, wie sie sich in der Vorkriegszeit, während des Krieges und danach, auf beiden Seiten des Vorhangs abgespielt hat. Denn was ist eigentlich Geschichte? Abgesehen von Jahreszahlen und den Namen der politischen Machthabern? Es sind die Schicksale eines jeden Einzelnen, die zusammengebündelt eine Epoche wiedergeben. Es sind die einfachen Menschen, und wie sie ihr Leben mehr oder weniger selbstbestimmt meistern, die Geschichte machen. In diesem Buch ist es Ilse Schellhaas, Tochter eines Architekten und einer Krankenschwester, die nach einer wohlbehüteten Kindheit und Jugend, die Zeit des NS-Regimes und des Zweiten Weltkrieges mehr oder weniger unbeschadet durchlebt. Es ist erstaunlich, wie Ilse trotz allem ihren Weg geht und sich unter widrigsten Umständen in einer von Männern regierten Welt durchsetzt. Dabei lernst Ilse die interessantesten Menschen kennen, wie ihre homosexuellen Freunde Hans und Emmi, die es in der damaligen Zeit auch nicht leicht haben, oder auch den großen Schriftsteller Bertolt Brecht.
Alles in allem ein sehr gelungener Roman, der in einer Zeit spielt, mit der sich der ein oder andere Leser vielleicht noch nicht so intensiv beschäftigt hat. Das Schicksal der Ilse wird menschlich dargestellt, sie hat ihre Stärken und Schwächen.

Der Roman führt durch Ilses gesamtes Leben und ist gut dargestellt. Ich jonnte gut an der Idee teilnehmen und habe mich in der Geschichte gefangen gefühlt.