Rezension

Traumsplitter

Traumsplitter - Tanja Heitmann

Traumsplitter
von Tanja Heitmann

Bewertet mit 3 Sternen

Die 21-jährige Ella erbt von ihrer verstorbenen Tante eine alte Villa im Hafenstädtchen Sandfern. Da sie dort bereits eine glückliche Kindheit verbracht hat, möchte sie wieder in die Villa einziehen. Diese aber ist heruntergekommen und muss erst renoviert werden. Dabei bekommt sie Unterstützung von ihrem 15-jährigen Neffen Kimi, der kurzerhand bei ihr einzieht. Und dann nimmt sie noch einen Untermieter auf, der statt der Miete auch bei der Renovierung helfen soll. Der Untermieter ist der gutaussehende Gabriel, den Ella vom ersten Moment an sehr anziehend findet. Schon bald schleicht Gabriel sich in Ellas Träume. Doch Ella träumt nicht einfach nur von ihm, sondern Gabriel kennt tatsächlich den Weg in Ellas Traum...
* Meine Meinung *
Das Buch liest sich recht leicht, da der Schreibstil flüssig und die Handlung interessant ist. Ein Spannungsbogen wird aufgebaut. Der Anfang der Geschichte ist gut gemacht; der Leser lernt die Figuren und Orte gut kennen, und im Laufe der Geschichte wird auch immer mehr Spannung aufgebaut, die sich dann immer mehr steigert.
Die Hauptprotagonistin Ella ist sympathisch und echt dargestellt, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Auch die Rolle von Kimi hat mir sehr gefallen; man möchte ihn am liebsten in den Arm nehmen und trösten, denn seine Eltern kümmern sich kein bißchen um ihn. Das ist auch so ein Punkt, den ich persönlich nicht gut nachvollziehen kann. Kimis Eltern Sören und Liv scheinen erfolgreiche und intelligente Persönlichkeiten zu sein, doch ihr eigener Sohn ist ihnen absolut egal und sogar lästig.
Was ich ebenfalls kaum nachvollziehen kann, ist die Geschichte von Ellas Freundin Nora und ihrem Mann Gregor. Die beiden führen eine Scheinehe, damit Gregor nicht abgeschoben wird. Doch insgeheim lieben sie sich, wissen aber nichts von den Gefühlen des anderen, bis sie ihre LIebe füreinander zufällig entdecken. Es kann natürlich tatsächlich so vorkommen, aber das kommt mir doch ein wenig unrealistisch vor.
Und was ich am wenigsten nachvollziehen kann, ist die Tatsache, dass Ella die Existenz eines Inkubus - eines männlichen Traumdämons - der Macht über Gabriel besitzt, so ohne weiteres hinnehmen kann. Ich an ihrer Stelle hätte tausend Fragen gehabt und hätte alles ganz genau wissen wollen.
Was mir dagegen sehr gut gefallen hat, ist die Verknüpfung von realen Elementen mit fantastischen Elementen. Dadurch wirkt die Geschichte insgesamt glaubwürdiger und "echter".
Auch die Figuren sind sehr schön dargestellt. Zu jeder Person kann man sich ein gutes Bild machen. Das gleiche kann ich zu der Villa sagen. Das Haus selbst und der dazugehörige Garten werden so gut beschrieben, dass ein richtiges Bild im Kopf entsteht.
Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat und es mich gut unterhalten konnte. Ein paar kleine Mängel hatte es, aber die schmälern nicht die Freude am Lesen.