Rezension

Überraschend tiefgründig

Just the Way You Are -

Just the Way You Are
von Aaliyah Abendroth

Bewertet mit 3 Sternen

Mit dem Abi in der Tasche weiss die 19-jährige Fiona nicht, wie es nun weitergehen soll. Nach einem Jahr Freiwilligen-Arbeit im Tierheim muss sie sich nun entscheiden, was danach kommen soll. Die Dämonen ihrer Vergangenheit liegen ihr dabei noch immer schwer im Magen. Als ihre Jugendliebe Josh wieder in ihr Leben tritt, ist die Verwirrung perfekt. Fiona muss feststellen, dass ihre Gefühle für Josh längst nicht der Vergangenheit angehören. Dabei hat der heutige, in ganz Deutschland bekannte Singer-Songwriter ihr damals das Herz gebrochen. Trotz der alten Geschichte ist das Knistern zwischen den Beiden unmöglich zu ignorieren. Doch es gibt noch so einige Schwierigkeiten zu bewältigen…

Perspektive und Schreibstil

Die Geschichte wird von Fiona in der Ich-Perspektive erzählt. Dabei lernen wir ihre Person auch gleich besser kennen. Der Schreibstil an sich ist flüssig und leicht zu lesen. Besonders gefallen haben mir die Dialoge, die in nur kurzer Zeit gekonnt von leichten Neckereien zu tiefgründigen Gesprächen übergeleitet wurden. Genau solche Dialoge mag ich persönlich sehr gerne, da sie reflektieren, dass sich zwei Menschen auf derselben Ebene befinden und perfekt aufeinander eingehen können. Dies war bei Josh und Fiona definitiv der Fall.

Handlung

Anfangs dachte ich, dass es ein ganz normaler, vielleicht etwas klischeehafter, aber süsser Liebesroman werden wird. Nicht gerechnet habe ich damit, dass noch so einige tiefere Themen darin eingebunden werden. Themen wie Misshandlung und das damit verbundene Trauma. Ich finde es wichtig, dass wir über solche Dinge reden, sie nicht wie ein Tabu behandeln und das hat im in der Geschichte gut gefallen. Man hat gemerkt, wie Fiona mit ihren Dämonen zu kämpfen hatte, hat dann die Momente, in denen sie sie besiegt umso mehr genossen und sich mit ihr gefreut.

Charaktere

In der Geschichte hatte es eine Menge toller Nebencharaktere, welche essenziell waren und auch Einiges geboten haben.
Am liebsten war mir Zorro, der Beo, der immer mehr oder weniger passende, aber überaus lustige Sprüche zum Besten gab.
Liam, Fionas Bruder, habe ich auch gleich ins Herz geschlossen. Er ist sowohl Freund als auch Bruder und steht ihr immer bei.
Bei Melly, Fionas bester Freundin, war ich mir anfangs nicht ganz so sicher, bin ihrer herzlichen, lustigen Art aber schnell verfallen.
Ironischerweise sind die beiden Charaktere, mit denen ich tatsächlich ein paar Probleme hatte, die Protagonisten.
Josh fand ich überaus süss. Er war so einfühlsam und verständnisvoll, dass einem das Herz aufging. Allerdings hat mich seine Eifersucht teils ziemlich auf die Palme gebracht.
Mit Fiona bin ich leider nicht wirklich warm geworden. Im zweiten Teil des Buches ist es zwar besser geworden, aber ich hatte trotzdem noch meine Probleme mit ihr. Ständig betonte sie, wie reif sie nun sei, im Gegensatz zu früher, aber das habe ich leider nicht wirklich gesehen. Auf mich wirkte sie recht naiv, unsicher und brauchte stehts Bestätigung. Mit ihrer Vergangenheit ist natürlich klar, dass sie nicht das Selbstbewusstsein in Person war, trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass sie im Laufe der Geschichte mehr Sicherheit gewinnen würde. Auch sie war eifersüchtig und hat Josh so recht wenig Vertrauen entgegengebracht, was ich sehr schade fand.
All diese Eigenschaften traten weniger auf, wenn sie mit Josh zusammen war. Ein weiterer Grund, weshalb die beiden zusammen so gut funktionierten.

Fazit

Eine schöne und tiefgründige Geschichte, die allerdings ihre Ecken und Kanten hatte. Besonders mit der Protagonistin habe ich mich leider schwergetan. Gegen Ende hat mir die Geschichte immer besser gefallen.