Rezension

Überraschende Entwicklung

Friesenteetage - Sabine Rädisch

Friesenteetage
von Sabine Rädisch

Bewertet mit 4 Sternen

Kerrin kämpft nach einer Lungenentzündung mit der langsam voranschreitenden Genesung. Als selbständige Bauingenieurin ist dieser Arbeitsausfall ihrem Unternehmen gar nicht zuträglich und verursacht nur zusätzlich ihren Stress. Da sich auch ihr Liebesleben nicht als glücklich beschreiben lässt, entscheidet Kerrin spontan ihre Mutter auf Föhr zu besuchen und sich dort einer ambulanten Kur zu unterziehen.

 

Doch die Erholung hat sie sich anders vorgestellt. Ihrer Mutter steht die Kündigung des Mietvertrages für das Haus bevor und als wäre das nicht genug, schubst Kerrin einen vermeintlichen Einbrecher über die Treppe. Wie sich herausstellt den Sohn des Vermieters. Noch dazu sein sehr attraktiver junger Mann. Zwischen Lian und Kerrin funkt es vom ersten Augenblick an, doch scheint Lian einen Lebensplan für sich entwickelt zu haben, in dem kein Platz für Kerrin ist. Dabei hätte sie sich gerade vorstellen können wieder dauerhaft auf die Insel zu ziehen.

 

Wie das schön gestaltete Cover zeigt, spielt der Hauptteil des Romans im Winter. Hier lässt Sabine Rädisch einen ganz eigenen Charme und Romantik der Insel aufleben. Beim Lesen von „Friesenteetage“ kann man sich so richtig gut vorstellen in eine dicke Decke gewickelt zu sitzen und bei einer Tasse Tee Kerrin und Lian durch die Tage zu begleiten.

 

Der Roman ist in einzelne Kapitel geteilt, die den Lesefluss eher beflügeln als stoppen. Auch der lockere Schreibstil lässt die Seiten nur so schmelzen. Auch wenn es den Anschein hat, dass es sich um eine vorgezeichnete Liebesgeschichte handelt, sollte sich der Lese auf ungeahnte Wendungen einstellen. So einfach ist weder das Leben noch dieser Roman.

 

Ich hatte gute Stunden mit Kerrin und Lian. Der Roman ist gleichermaßen für einen kalten Wintertag vor dem Kamin als auch für einen Strandtag zur virtuellen Abkühlung zu empfehlen.