Rezension

Unsympathische Charaktere & wenig Spannung

Beschütze sie -

Beschütze sie
von Laura Dave

„Beschütze Sie“ ist ein Thriller (bzw. Roman) von Laura Dave, in dem es um Hannah geht, eine Frau, die plötzlich mit einer verwirrenden und beängstigenden Situation konfrontiert wird: An einem gewöhnlichen Morgen erhält Hannah einen Zettel mit den Worten "Beschütze sie". Absender: Ihr Ehemann Owen, der scheinbar wie immer zur Arbeit gegangen ist. Doch schnell wird klar, dass etwas Schreckliches geschehen ist – Owen ist spurlos verschwunden, und Hannah steht vor einem Abgrund, der ihr Leben unwiderruflich verändert.
Ihre Welt gerät aus den Fugen, und plötzlich lasten zwei Aufgaben auf Hannahs Schultern: Sie muss Owen finden und gleichzeitig seine Tochter Bailey vor einer unbekannten Gefahr beschützen.
Um Licht ins Dunkel zu bringen, beginnt Hannah, Owens Vergangenheit zu durchleuchten und sich mit den Menschen in seinem Leben auseinanderzusetzen. Sie entdeckt, dass er viele Geheimnisse hatte und möglicherweise in kriminelle Machenschaften verwickelt war. Während sie versucht, die Wahrheit über ihren Ehemann herauszufinden, wird sie immer tiefer in ein Netz aus Lügen und Intrigen gezogen.

Das schlichte, aber ausdrucksstarke Cover mit den großen Worten "Beschütze Sie" hat mich direkt angesprochen, und der Klappentext versprach eine fesselnde Geschichte, die ich einfach lesen musste.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, weswegen ich auch recht schnell in die Geschichte eintauchen konnte.

Jedoch, und hier liegt meine Hauptkritik, obwohl "Beschütze Sie" als Thriller beworben wurde, konnte ich bedauerlicherweise nur wenige Momente der Spannung entdecken. Die Geschichte entwickelte sich eher langsam und plätscherte vor sich hin, was dazu führte, dass ich mich oft nach einer raschen Auflösung sehnte, die die Handlung in Gang bringen würde. Als Thriller-Liebhaber fand ich dies enttäuschend und hätte mir mehr Nervenkitzel gewünscht.

Ein weiterer Aspekt, der meine Lesefreude beeinträchtigte, waren die Charaktere, insbesondere Hannah und ihre Stieftochter Bailey. Über weite Strecken der Geschichte erschienen sie mir unsympathisch, da ihre Handlungen und Motive für mich schwer nachvollziehbar waren. Dies führte dazu, dass ich mich nicht vollständig mit ihnen identifizieren konnte und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte nicht so mit Spannung verfolgte, wie ich es erwartet hatte.

Trotz meiner Kritikpunkte möchte ich betonen, dass die Grundidee des Buches äußerst vielversprechend war. Die Idee, wie eine mysteriöse Nachricht das Leben einer Frau auf den Kopf stellt und sie auf die Suche nach der Wahrheit schickt, hat definitiv Potenzial.
Leider konnte mich die Umsetzung letztendlich nicht überzeugen.