Unterhaltsam aber ohne Thriller-Feeling
Bewertet mit 1.5 Sternen
Vorweg muss direkt gesagt werden, dass es sich nicht um einen Thriller handelt, sondern allenfalls um einen Roman mit Krimi-Elementen. Daher auch mein Titel “ohne Thriller-Feeling“, also keine Spannung.
Was der Roman allerdings schafft, ist ordentlich Tempo aufzunehmen. Gerade den ersten zwei Dritteln tut das gut: Die Geschichte um Hannah, die mit ihrer Stieftochter allein gelassen wird, gerät schnell in Fahrt. Owen, der Ehemann und Vater, verschwindet direkt auf den ersten Seiten. Grund dafür sind schiefe Geschäfte in der Softwarefirma, in der er arbeitet, so dass die Börsenaufsichtsbehörde ermittelt.
Als Leser erfährt man Seite um Seite neue Details und auch die Protagonistin Hannah ist ständig in Bewegung. Leider überschläft sich das Tempo im letzten Drittel: Hier wird zu viel auf wenigen Seiten erzählt, was dem Erzählbogen nicht guttut. Es hat den Anschein, als verhielten sich die Charaktere plötzlich komplett anders, was mich gestört hat.
Letztlich muss ich aber sagen, dass das Buch mich unterhalten hat. Es gibt nicht viele Personen, die ich mir behalten musste und die Geschichte plätschert nicht vor sich her. Aber die Bezeichnung „Thriller“ ist doch etwas irreführend. Gepaart mit dem Klappentext habe ich mir etwas anderes vorgestellt und wurde leicht enttäuscht. Daher auch meine Bewertung mit 1,5 Sternen.