Rezension

Unterhaltsam

Verkauft
von Constanze Dennig

Bewertet mit 4 Sternen

Kein typischer Krimi

Alma ist Patientin in einer gynäkologischen Klinik und kommt dabei zufällig kriminellen Machenschaften auf die Spur in die anscheinend auch ein Arzt für Kinderwunschtherapie verwickelt ist. Wie hängt das aber mit dem Asylantenheim zusammen, in dem gerade ein Ehrenmord an einer Schwangeren verübt wurde und wo generell irgendwie jede Frau im gebährfähigen Alter schwanger zu sein scheint? Almas Neugierig ist nach ihrer nächtlichen Beobachtung jedenfalls geweckt und sie beginnt mit Unterstützung ihrer Mutter auf eigene Faust zu ermitteln. Einmal Blut geleckt, nimmt sie selbst auf die eigene Gesundheit keine Rücksicht und bedient sich, um an Informationen zu kommen, der Hilfe ihrers Freundeskreises. Das kommt nicht bei jedem gut an und Probleme mit Familie und Freunden sind vorprogrammiert.

Die Figuren, die die Autorin geschaffen hat sind nicht unbedingt alltäglich. Ihre Charakterzüge und die Interaktion miteinander geben dem Buch viel Witz und manchmal auch etwas Absurdität. Die einzelnen Personen sind sehr liebevoll gezeichnet, haben alle ihre kleinen Macken und Eigenheiten, so sorgen sie für sehr viel Dynamik in der Geschichte. Diese Dynamik habe ich dagegen im beschriebenen Kriminalfall manchmal vermisst. Auch ist bei mir nicht wirklich Spannung aufgekommen. Die Ermittlungen der Hobbykriminalistin waren eher amüsant, sie stolpert oft völlig ohne Plan in die gefährlichhsten Situationen. Der Hintergrund der Geschichte ist aber ein durchaus ernstes Thema. Ich persönlich würde das Buch daher auch eher in die Kategorie Cosy Krimi einordnen und das meine ich nicht negativ. 

Die Geschichte spielt ja in Wien und die Autorin verwendet viele ortstypische Begriffe, auch lateinische Aussprüche werden von Almas Mutter gern verwendet. Diese Begriffe sind dann mit Fussnoten versehen und werden am Ende der Seite erklärt. Für mich manchmal etwas zu viel, da viele Begriffe auch bei uns bekannt sind, oder aus dem Satz heraus erklärt wurden. Hätte ich jetzt in der Masse nicht unbedingt gebraucht, ist aber gut mitgedacht von der Autorin.

Alma Liebekind ist der perfekte Lesestoff für den Urlaub, oder ein langes Wochenende. Die Geschichte liest sich gut und schnell weg und ist sehr unterhaltsam. Wer auf Witz und skurile Figuren im Krimi steht, wird sich gut unterhalten fühlen.