Rezension

Unterhaltsame und spannende Verwechslungsgeschichte im All

Inmitten von Sternen und Dunkelheit - Chani Lynn Feener

Inmitten von Sternen und Dunkelheit
von Chani Lynn Feener

„In Mitten von Sternen und Dunkelheit“ ist der erste Teil einer Science Fiction Reihe von Chani Lynn Feener. Delany, eine junge Amerikanerin, wird eines Nachts nach dem Feiern von Aliens entführt, weil diese sie mit ihrer Prinzessin verwechseln. Die hat sich nämlich aus dem Staub gemacht, damit sie nicht den schrecklichen Prinzen eines verfeindeten Planeten heiraten muss. Damit der zerbrechliche Frieden zwischen den beiden Völkern, der mit der Verlobung besiegelt worden war, gewahrt werden kann, wird Delany dazu gezwungen, sich als Lissa Olena auszugeben. Dazu muss sie nicht nur in die Rolle der unbeliebten Prinzessin schlüpfen, sondern auch alle Bewohner des Planeten täuschen sowie ihren Verlobten. Zum Glück hat sie wenigstens Ruckus, ihren gut aussehenden Bodyguard, der ihr immer zur Seite steht…

 

Das Buch wird aus der Sicht eines dritten Erzählers geschildert, der jedoch sein Augenmerk ausschließlich auf Delany richtet, sodass man nur Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält. Diese wurde gut nachvollziehbar geschildert und hat mir Delany gleich sympathisch gemacht. Sie ist verständlicherweise erst einmal völlig fertig mit der Welt, als sie sich praktisch als Gefangene von Aliens wiederfindet, mit denen sie noch nie etwas zu tun haben wollte. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und akzeptiert ihre neue Rolle. Das hat mir gut gefallen, sie heult nicht ewig rum oder suhlt sich in Selbstmitleid, sondern schreitet zur Tat und geigt den Leuten auch mal ihre Meinung, ob das nun angebracht ist oder nicht.

 

Normalerweise bin ich eigentlich kein großer Fan von Science Fiction, aber die Inhaltsangabe und das Cover haben mich so angesprochen, dass ich diesem Buch eine Chance geben wollte. Und ich habe es nicht bereut, da es zum einen nicht zu „abgefahren“ ist und zum anderen eine wirklich schnelllebige Geschichte. Die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag und es gibt eigentlich kaum eine ruhige Minute, sodass ich mich immer gefragt habe, was als Nächstes passieren wird. Dazwischen gab es durchaus fantasievolle Elemente, in denen Gebräuche, Gegenstände oder besondere Pflanzen des Planeten Xenith beschrieben wurden, was mir gut gefallen hat. 

 

Allerdings kam mir die schnelle Abfolge der Ereignisse stellenweise etwas abgehackt vor. Die Übergänge waren einfach nicht ganz rund oder fließend und manchmal für mich nicht ganz nachvollziehbar oder schlüssig, da der Sprung zwischen den Handlungen zu groß war. Beispielsweise von einer Kampfsituation direkt in eine eher romantische Situation zwischen Delany und Ruckus. Zack.

 

Anfangs hatte ich auch Probleme mich in der erschaffenen Welt zurecht zu finden. Zum einen fand ich es ziemlich schade, dass weder erklärt wird, in welchem Jahr die Geschichte spielt, noch warum sich die Aliens, die bis dato angeblich schon immer unter den Menschen gelebt hatten, plötzlich zu erkennen gaben. Laut Delany gibt es dafür keine Erklärung, es war halt so. Da hätte ich mir dann doch mehr gewünscht, weil mir eine solche Aussage einfach zu mager ist und mich mit tausend Fragezeichen zurücklässt.

Zum anderen hatte ich so meine Problemchen mit den zahlreichen Titeln und Namen. Es ist zwar wirklich kreativ, sich für jedes Amt einen Namen auszudenken, aber für meinen Geschmack waren es zu viele. Denn die Titel sind auch noch auf jedem Planeten anders. So heißt der König auf Xenith beispielsweise Basileus und auf dem anderen Planeten Rex. Genauso verhält es sich bei den Titeln des Prinzen/Prinzessin, den Soldaten, Kommandanten usw. Dabei fand ich es auch etwas unglücklich, dass der Titel für den Prinzen „Zane“ war, was für mich als Vorname abgespeichert ist und ich daher zu Beginn wirklich verwirrt war, zumal der Titel häufig wie ein Name verwendet wird.

Kurz, es hat eine Weile gedauert, bis ich mich zurechtgefunden habe.

 

Die Geschichte ist spannend, hat fantasievolle Elemente und romantische Momente, sowie interessante Charaktere, von denen es mir vor allem der Prinz angetan hat, der der vielschichtigste Charakter war. Da das Buch mit einem gewaltigen Cliffhanger endet, bin ich jetzt natürlich gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass man vielleicht auch noch mehr über die Welt erfährt, in der die Geschichte spielt.

 

Vielen Dank an Netgalley und den Harper Collins Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.