Rezension

Unterhaltsamer Roman über Familie, Träume und eine Buchhandlung

Die Buchhandlung zum Glück -

Die Buchhandlung zum Glück
von Susan Wiggs

Bewertet mit 4 Sternen

Natalie Harper feiert einen geschäftlichen Erfolg und wird befördert. Als weder ihr Freund Rick noch ihre Mutter Blythe zur geplanten Feier erscheinen, ist sie enttäuscht. Sie ahnt nicht, dass Pilot Rick mit ihrer Mutter im Flugzeug auf dem Weg zu ihr abgestürzt sind.
So verändert sich Natalies Leben schlagartig und sie verlässt die Firma und zieht nach San Francisco. Dort übernimmt sie die Buchhandlung ihrer Mutter, zieht in die kleine Wohnung über dem Laden und kümmert sich um ihren Großvater. Ihr „Grandy“ leidet unter beginnender Demenz und sein einziger Rückhalt ist die Buchhandlung und seine noch vorhandenen Erinnerungen an frühere Zeiten.
Das belastet Natalie natürlich sehr aber sie hat noch mehr Sorgen. Das alte Haus ist in keinem guten Zustand und es müssen dringend notwenige Reparaturen durchgeführt werden und die Buchhandlung steht finanziell auch nicht gut da.
Wird Natalie einen Weg finden?

Ein Buch über eine Buchhandlung, da konnte ich nicht widerstehen. Das lässt mein Bücherherz normalerweise höher schlagen und so war es auch hier.
Die Autorin beschreibt das alte, unter Denkmalschutz stehende, Haus und die Buchhandlung so detailreich und bildhaft, dass ich mir alles gut vorstellen konnte und das Gefühl hatte, mittendrin zu sein.
Natalie war mir von Anfang an sympathisch und sie hatte meinen großen Respekt, dass sie nach diesem tragischen Schicksalsschlag alles sofort hinter sich lässt und nach San Francisco geht.
Schnell wird auch klar, dass ihre Beziehung zu ihrem Großvater eng und innig ist. Die beiden gehen sehr liebevoll miteinander um.
Großvater Andrew ist ein liebenswerter Charakter, den ich sehr mochte. Er geht offen damit um, dass er immer mehr vergisst und es gibt oft kleine Rückblicke in die Vergangenheit, die nach und nach eine schicksalhafte Familiengeschichte offenbaren.

Aber auch in der Gegenwart hat Natalie so einiges zu bewältigen. In dem alten Haus müssen Sanierungen durchgeführt werden, wozu aber auch Geld fehlt. Doch der Handwerker Peach steht Natalie bei, macht was nötig ist und kümmert sich um die Beseitigung der kleinen Katastrophen wie kaputte Wasserrohre, überflutete Keller und morsche Balken.
Der sympathische Mann und seine kleine Tochter Dorothy sind ebenfalls gut gelungene Figuren. Besonders die kleine Dorothy, die auch eine Leseratte ist, mochte ich sehr. Auch sie versucht Natalie beim Erhalt der Buchhandlung zu unterstützen.
Die Buchhandlung steht finanziell vor dem Aus, aber Natalie erkennt, auch durch ihren Großvater, wie wichtig ihm und auch den Stammkunden der Laden ist.
Hier thematisiert die Autorin die Problematik der kleinen unabhängigen Buchhandlungen, aber auch die Individualität solcher Läden sehr schön.

„Die Buchhandlung zum Glück“ ist eine schöne Mischung aus Themen wie Trauerbewältigung, Familie und Vergangenheit, Bücher und Buchläden und auch die Romantik und die Liebe kommen nicht zu kurz.
Und auch wenn es am Ende ein bisschen viel Zufälle gibt und nach „heiler Welt“ aussah, gibt es schöne Botschaften in der Geschichte und vor allem viel gute Unterhaltung!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

© Fanti2412