Rezension

Unterhaltsamer und teils skurriler Regionalkrimi aus Bayern

Die Holzhammer-Methode - Fredrika Gers

Die Holzhammer-Methode
von Fredrika Gers

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Gestatten: Franz Holzhammer, Hauptwachtmeister in Berchtesgaden
Mitten in der sommerlichen Alpenidylle stürzt ein Gleitschirmflieger vom Himmel. Der junge Mann ist auf der Stelle tot. Hauptwachtmeister Franz Holzhammer hat ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Sein Vorgesetzter will die Angelegenheit als Unfall abtun, doch Holzhammer ist es egal, wer unter ihm Chef ist – er beginnt zu ermitteln. Kurz darauf kommt eine Patientin der örtlichen Reha-Klinik ums Leben. Christine, ihre Ärztin, will nicht an einen natürlichen Tod glauben. Und so wird die Zugereiste unvermutet Holzhammers wichtigste Verbündete. *Quelle*

Zur Autorin: 
Fredrika Gers ist gebürtige Hamburgerin und schreibt, seit sie schreiben kann. Sie lernte Bankkaufrau und arbeitete als Schiffsmaklerin. Folgerichtig ging sie anschließend in die Werbung und textete für namhafte Agenturen in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München. Nebenher verfasste sie journalistische Beiträge und Romane. Der großen Liebe wegen zog sie im neuen Jahrtausend ins Berchtesgadener Land. Dort entdeckte sie ihre zweite große Liebe: die Berge. Und schon bald entstand die Idee zu einem Berchtesgaden-Krimi. Die Holzhammer-Methode ist der erste Band in der Reihe um Hauptwachtmeister Franz Holzhammer.

Meinung: 
Im bayerischen Berchtesgaden stürzt ein versierter Gleitschirmflieger ab und stirbt. Hauptwachtmeister Franz Holzhammer, der an den Fundort gerufen wird, hat seine Zweifel, ob der Mann eines natürlichen Todes gestorben ist, da der Gleitschirm völlig intakt ist und von Selbstmord auch keine Rede sein kann. Ein weiterer Todesfall ereignet sich, auch hier kann nicht von einem normalen Ableben ausgegangen werden. Da Holzhammers Chef aber weiteren Ermittlungen aus dem Weg gehen will, ermittelt er auf eigene Faust zusammen mit Christine, die als Psychotherapeutin und frühere praktische Ärztin in der hiesigen Reha-Klinik arbeitet.

Durch eine inoffizielle Obduktion der beiden Leichen wird ihnen schnell klar, dass die beiden Personen wirklich nicht eines natürlichen Todes gestorben sind und sehen sich bald einem Mörder gegenüber, der scheinbar wahllos Touristen um die Ecke bringt...

Mit Die Holzhammer-Methode, dem 1. Fall von Hauptwachtmeister Franz Holzhammer aus Berchtesgaden, ist Fredrika Gers ein kurzweiliger und unterhaltsamer Regionalkrimi gelungen, der mir einige schöne Lesestunden bereitet hat. Franz Holzhammer ist ein liebenswerter Charakter, der mehr oder minder die Polizeistation in dem Alpenort alleine führt, da sein Chef, Dr. Klaus Fischer, mehr absent ist als zugegen und somit viele Entscheidungen an Holzhammer hängenbleiben. Dank seiner weitläufigen Verwandtschaft und dem Jeder-kennt-jeden-Prinzip im Ort kann er aber meist auf Mithilfe aus der Bevölkerung zählen.

Christine ist ebenfalls eine sympathische Hauptperson, deren Mann sich kürzlich von ihr getrennt hat, sie ihre alte Wohnung nicht mehr betreten mag und sich daher in Berchtesgaden in einem Ferienzimmer nahe der Klinik, in der sie arbeitet, einmietet. Hier lernt sie bald den Nachbarn Matthias näher kennen und lieben.

Fredrika Gers versteht es, dem Leser Berchtesgaden und seine Umgebung sehr nahe zu bringen. Liebevoll erzählt sie von der Landschaft und bringt auch einige Male den hiesigen Dialekt ein, aber nie zuviel, sodass man ihn als Nicht-Bayer nicht verstehen würde. Auch einige humorvolle Szenen fehlen in diesem Buch nicht, was die Handlung zusätzlich auflockert. Gut gefallen haben mir die Einstreuungen, die aus der Sicht des Täters berichten. Hier erfährt man das Motiv, warum dieser so handelt. Allerdings war mir schon recht früh bewusst, wer hinter den Morden stecken könnte und das bewahrheitete sich auch schnell.

Trotzdem tat das meiner Leselust keinen Abbruch und ich werde diese Reihe auf alle Fälle weiterverfolgen. Der zweite Band Teufelshorn ist am 01.06.2013 erschienen und ich freue mich bereits jetzt auf ein Wiedersehen mit Franz Holzhammer.

Fazit: 
Unterhaltsamer Regionalkrimi aus Berchtesgaden, der mit teils skurrilen Personen und sympathischen Protagonisten überzeugen kann.