Unverschämt gekürzt
Bewertet mit 2 Sternen
Bei diesem Buch weiß ich wirklich nicht, wie ich es bewerten soll. Das Buch selbst hätte sicher vier bis fünf Sterne verdient. Das Hörbuch ist allerdings furchtbar.
Erebos – Ein Computerspiel wird an einer Schule herumgereicht und macht alle Spieler in kürzester Zeit abhängig. Nicht nur das. Es scheint ins reale Leben der Spieler hineinzureichen. Wie kann das sein? Was steckt dahinter? Nick, Emily und Victor versuchen das zu ergründen.
Eine tolle Geschichte, die so nah an der Wirklichkeit ist, dass man ins Nachdenken kommt: Eine gruselige Vorstellung, aber doch nicht ganz abwegig, wenn man eingefleischte PC-Spieler vor Augen hat.
Das Hörbuch ist wunderbar gelesen und fesselt maximal zu etwa zwei Dritteln. Im letzten Teil wundert man sich allerdings. Was war denn das? Da scheinen sich die Ereignisse zu überstürzen, die Protagonisten kommen im Fluge zu entscheidenden Hinweisen und hilfreichen Ideen und wechseln auch im Fluge die Orte. Die bis dato sorgfältig komponierte Geschichte läuft aus dem Ruder, Figuren erscheinen aus dem Nichts und sind plötzlich wichtig.
Mehrere Stellen habe ich mehrfach gehört, weil ich nicht verstanden habe, wie wir denn jetzt da gelandet sind, konnte es aber nicht herausfinden. Vermutlich wurde an einigen Stellen ungünstig gekürzt. Wenn man bedenkt, dass Erebos 2 bei ähnlicher Seitenzahl im Print, als Hörbuch etwa die doppelte Spiellänge hat wie der erste Teil, kann man von drastischen Kürzungen ausgehen.
Dieses Buch ist mal wieder ein gutes Beispiel dafür, warum man gekürzte Hörbücher dringend meiden sollte. Ich verstehe auch nicht, warum man das überhaupt macht. Bei einer guten Geschichte wünscht man sich, dass sie möglichst lang ist. Niemand will gekürzte Hörbücher, das ist ein Verbrechen am Buch, eine Zumutung für die Autorin und eine Unverschämtheit den Lesern gegenüber. Ich habe eine wirklich gute Geschichte gehört und den Schluss kaum verstanden. Ich bin schwer verärgert.