Rezension

Vergiss nie zu Träumen und bewahre die Fantasie und Magie in dir

Niemandsstadt - Tobias Goldfarb

Niemandsstadt
von Tobias Goldfarb

Bewertet mit 5 Sternen

„Niemandsstadt“ von Tobias Goldfarb

 

 

 

Meine Meinung 

 

Es war, als hielte irgendeine unsichtbare Kraft mich davon ab, dieses Buch zu lesen. Unser Weg begann steinig. Während andere diesen Schatz schon in den Händen hielten, wartete ich traurig doch geduldig, dass auch ich endlich diese Geschichte erfahren durfte. Als es dann ankam, schlug mein Buch Herz in rasantem Tempo, ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen. 

 

Nun blickte ich auf das Buch, wohlwissend das vorher noch andere auf meiner Leseliste standen, und war wieder traurig. Sollte es erst so lange im Regal stehen bis ich die anderen Werke gelesen hatte? Das ging doch nicht. Es schrie mich an, bettelte endlich aufgeschlagen zu werden. Ich lief an ihm vorbei, schaute schuldbewusst auf sein traumhaft schönes Antlitz, und haderte immer mehr mit mir. 

 

Nun gut, sagte ich mir, nur mal kurz reinlesen hat ja noch niemandem geschadet. Einige Stunden später, ohne Trinken, Essen oder Pause, war urplötzlich und wie aus dem nichts Ende. Nichts mehr da! Keine Seite die noch folgen sollte. Wie war das nur geschehen? War ich in einem Traum? Gefangen und ohne jegliches Zeitgefühl? Nein! Ich war in der „Niemandsstadt“ und ahnte nicht, wie sehr mich diese verändern würde. 

 

Schon mit den ersten Sätzen des Autors merkte ich, das diese Geschichte speziell, besonders und bedeutend sein würde. Der Erzählstil ist einnehmend, intensiv, malerisch, und doch so gänzlich anders als ich sie bisher kannte. Konnte mich Tobias Goldfarb im ersten Abschnitt noch verwirren und mir mehr Rätsel geben als Sherlock Holmes je zu lösen gewagt hätte, änderte sich die Sprache im zweiten Abschnitt drastisch. 

 

Zuvor hatte ich so etwas noch nie erlebt doch faszinierte und begeisterte es mich ungemein. Ich erkannte sogleich die Vielschichtigkeit und seinen großen Ideenreichtum der dieses Buch so einzigartig macht. Von dieser Andersartigkeit ergriffen wurde ich unweigerlich mitgerissen und erlebte eine Story voller Spannung, Fantasie, modernem und märchenhaftem. Ein Werk, dessen Vielfältigkeit nicht gleich zu erahnen ist, dafür aber mit ungeheurer Gewalt auf den Leser einschlägt. 

 

Ich fühlte mich als Leser wie in einer endlosen Spirale aus Rätseln und Geheimnissen die es zu lösen galt. Tobias Goldfarb zog mich in eine Welt, in der Realität und Wirklichkeit so sehr verschwimmen, das es mir manchmal vorkam als befände ich mich in einem Traum. Besonders gefiel mir das der Autor Tobias Goldfarb wichtige Messages an den Leser richtet und diese mit unzähligen Zitaten untermalt. 

 

Dabei geht er auch gerade in Bezug auf Technik und die Gesellschaft sozialkritisch vor und beweist damit, das viele Menschen sich von ersterem zu sehr beeinflussen lassen, obwohl es jeder abstreitet und niemand es wahrhaben will. Doch es ist wahr! Wie sehr lassen wir uns selbst durch das Internet, Handy, oder andere Technologien steuern und beeinflussen? Wo bleibt unser Sinn für Fantasie, Magie und Zauber? 

 

Schon oft habe ich mir diese Frage selbst gestellt und gebe dem Autor recht. 

 

"Die Fantasie ist wie ein Muskel, der verkümmert, wenn man ihn nicht benutzt." (Zitat aus dem Buch) 

 

Diese und andere wichtige Botschaften sind nicht einfach so in diese Geschichte integriert worden. Nur müssen die Menschen, insbesondere wir Erwachsenen, lernen und verstehen. Kinder sind oftmals noch frei von dieser ganzen Technologie, die meiner Meinung nach, uns Menschen zum Rückschritt bewegt. Nicht alles was Gold ist glänzt auch, so nach dem Motto. 

 

Ich habe mir stets geschworen das Kind in meinem Herzen zu bewahren und die Fantasie sowie Magie, den Zauber, nie aus den Augen zu lassen. Doch ich sehe ich schweife ab. Puh, Tobias Goldfarbs Geschichte wirft nicht nur Fragen auf, die aber auch gelöst werden, sondern regt zum nachdenken an. 

 

Zu den beiden Protagonisten Josefine und Eli möchte ich noch sagen, das auch hier eine wundervolle Charakter Zeichnung zu sehen ist. Anfangs etwas undurchschaubar, insbesondere Eli, eroberten beide schnell mein Herz, denn sie sind lebhafte, lebendige, starke und unglaublich facettenreiche Figuren, jene deren Entwicklung einfach atemberaubend ist. 

 

 

Mein Fazit 

 

„Niemandsstadt“ von Tobias Goldfarb entführt den Leser auf eine Reise, voller Fantasie und Magie, deren Grenzen zur Realität und Wirklichkeit so stark miteinander verschmelzen, dass des Rätsels Lösung nur zu erkennen ist wenn man hinter den Schleier blickt. Mit einer ungemein wichtigen Botschaft wird dieses Buch zu einem literarischen Hochgenuss, der uns klar machen sollte, dass das Leben nicht aus Handy, Tablet oder anderen technologischen Dingen besteht. 

 

Fantasie und Magie müssen bewahrt werden, Träume sind ungemein wichtig. 

 

Tobias Goldfarb beweist mit diesem Buch Ideenreichtum, auf teils skurrile teils abgefahrene Art und Weise, und schafft somit ein spannendes, vor Andersartigkeit strotzendes Werk, das mit nichts zu vergleichen ist aber gerade deshalb nur zu einem Highlight werden konnte. 

 

 

Meine Bewertung 5/5 Sterne