Rezension

Vertreibung aus dem Paradies

Das falsche Testament -

Das falsche Testament
von Annika L. Schüttler

Bewertet mit 4 Sternen

Meredith Moores Vater bittet sie, ein altes Buch für ihn tief im Wald zu vergraben und alles zu vergessen. Am nächsten Tag wird ihr Vater tot aufgefunden – ermordet. Dann wird noch eine alte Bibel gestohlen. Hängt beides miteinander zusammen? Zusammen mit ihrem Kollegen Andrew entdeckt sie ein vergessenes Testament der Bibel, eines, das eine Geschichte von Dunkelheit und Angst erzählt.

Das Cover ist ganz wunderbar gestaltet, es passt in seiner harmonischen Gestaltung nicht unbedingt zum Inhalt des Buches. Das Buch ist übrigens ebenso liebevoll gestaltet, im Ebook fehlen diese Gestaltungselemente.

Die beiden Protagonisten Meredith und Andrew sind detailliert und authentisch beschrieben. Meredith lebt allein mit ihrem Kater und nach ihren Vorstellungen und Bedürfnissen. Andrew, introvertiert, ist ein Freund, ein Freund, der sie unterstützt und ihr zur Seite steht – und er bleibt es auch. Meredith gerät dann selbst ins Visier – von wem eigentlich? Das will sie gemeinsam mit Andrew herausfinden.

Die Autorin baut die Geschichte in einem fesselnden und flüssigen Schreibstil sehr durchdacht auf, Bibelszenen, die Szenen aus dem vergessenen Testament, Überlegungen von Meredith und Andrew wechseln sich ab, so dass sich die Spannung steigert. Einige unerwartete Wendungen tun ihr übriges. Es gibt einige surreale Szenen, von denen nicht ganz klar ist, ob sie die Realtität, die die beiden Suchenden sind oder ihrer Fantasie entspringen. Das Ende kommt für mich etwas abrupt, es hätte gern etwas ausführlicher sein können. Es bleiben Fragen offen oder vielleicht auch nicht.

Fazit: ein lesenswerter Roman mit viel Stoff zum Nachdenken