Rezension

Verwirrend und langatmig, in abstoßender Sprache geschrieben

Kreuzverhör -

Kreuzverhör
von Jens Lapidus

Bewertet mit 2 Sternen

 

Von Jens Lapidus habe ich bislang noch kein Buch gelesen. Der Hinweis „Spiegel-Bestseller-Autor“ schraubte meine Erwartungen ziemlich hoch. Umso enttäuschter war ich von der Lektüre. Es fiel mir sehr schwer, das umfangreiche Buch bis zum Ende durchzulesen. Denn ein Pageturner ist dieser Thriller ganz und gar nicht.

 

Stockholm von seiner dunklen Seite: Junge Mädchen, die von einer Tätergruppe missbraucht werden. Der Täterring räumt jeden aus dem Weg, der ihm zu nahe kommt. Das schwer traumatisierte Opfer Katja will mit Unterstützung der Anwältin Emilie mithelfen, die Täter festzusetzen. Doch sie wird brutal niedergemetzelt. Von da an setzen Emilie und ihr Freund Teddy alles daran, den Mörder zu finden. Teddy als Ex-Knacki kennt sich in der Stockholmer Unterwelt bestens aus, doch als die beiden selbst zu Gejagten werden, spitzt sich die Situation lebensgefährlich zu….

 

Soweit könnte man die Handlung grob zusammenfassen, wobei die verschiedenen Handlungsstränge erheblich verwirrend sind und es mir sehr schwer fiel, die Orientierung zu behalten. Viele Personen, viele Handlungsorte – zu viel für mich. Richtig störend im Lesefluss waren auch die immer wieder eingefügten Telefon-Protokolle, ein schriftstellerischer Dreh, der seine wohl beabsichtigte Wirkung der Spannungssteigerung völlig verfehlte. Die handelnden Personen haben alle irgendwie irgendwo einen Schaden erlangt, sind traumatisiert in irgendeiner Form. Auch das war zu viel für mich. Dieses Zuviel von allem machte das Lesen nicht nur mühsam und anstrengend, es wurde streckenweise regelrecht langatmig-langweilig. Immer wieder schweiften meine Gedanken beim Lesen ab – nicht gerade das, was ich von einem Thriller erwarte. Am schlimmsten jedoch war für mich die Sprache. Eine solch „ungepflegte“, unschöne, kantige Sprache habe ich schon lange nicht mehr gelesen, abstoßend für mich.

 

Fazit: Ein Thriller, der für mich keiner war, in abstoßender Sprache geschrieben.