Rezension

verzettelt sich

Ruined -

Ruined
von Sarah Vaughn

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch beginnt mit der Hochzeit von Catherine Benson und Andrew Davener. Beide scheinen nicht besonders glücklich zu sein. In Rückblicken erfährt man immer mehr Details. Catherine hätte glänzende Partien machen können, wollte aber Romantik und hat alle Bewerber abgelehnt. Nun wird gemunkelt, sie hätte ihre Unschuld bereits verloren, ein No go in der Regencyzeit, das bringt den verarmten Andrew ins Spiel. Eine schöne Ausgangslage für eine Liebesgeschichte, die ein wenig an Bridgestone erinnert. 

Das Graphic Novel ist gut gezeichnet, die Bilder vermitteln die Emotionen und Geschehen, aber an einigen Stellen fehlt doch ein übergeordneter Erzähler, der Klarheit schafft. Die Farben sind sehr schön gewählt und passen in den warmen Tönen sehr gut zum Setting und den Emotionen. Ab und an sind die Bilder nicht richtig ausgestaltet, da sich dies aber bis zum Ende immer bei bestimmten Gelegenheiten zeigt, vermutet ich hier ein gewolltes Stilmittel. Im Gegenzug gibt es hin und wieder richtig tolle Details. 

Die Liebesgeschichte hätte von einer anderen Reihenfolge sicherlich etwas profitieren können, oder man hätte einige der Nebenstränge weglassen sollen, damit der Fokus nicht verloren geht. So kam leider die Hauptgeschichte etwas zu kurz. Die Angststörungen von Andrews Schwester werden immer wieder angesprochen, aber nicht richtig thematisiert. Für Menschen mit vergleichbarem Problem muss die hier gebotene Auflösung ein Hohn sein. Quere Charaktere scheinen in der Gesellschaft geduldet zu werden, hierzu gibt es einen sich entwickelnde Strang, ebenso zu der Zofe, die von einer Zukunft als Modistin träumt. Die Liebesgeschichte entwickelt sich sehr typisch für solche Romanzen und wäre bei besserer Ausgestaltung bestimmt sehr schön gewesen. Leider verzettelt sich alles durch die Fülle an Themen. Schade, denn hier wäre nach dem tollen Einstieg doch so viel mehr drin gewesen.