Rezension

Viel Gefühl und Lebensmut

Dornenherz
von Jutta Wilke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Annas Schwester Ruth ist vor einem Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Seit dem ist Anna wie gelähmt. Sie gibt sich die Schuld am Tod ihrer Schwester, denn Ruth war auf dem Weg Anna von einer Party abzuholen, als sie verunglückte. Sie hält es für ihre Pflicht ihren Eltern und auch Leon (Ruths Freund) Ruth zu ersetzen und verliert sich dabei selber immer mehr. Doch am ersten Jahresgedenken von Ruths Tod, schafft sie es nicht mit den anderen ans Grab ihrer Schwester und fährt statt dessen mit dem Fahrrad zu ihrem Lieblingspark, um vielleicht wieder etwas zu zeichnen. Dort stößt sie auf alte Pfade und landet auf einer alten, längst vergessenen Lichtung auf der ein Steinengel in einem Meer aus weißen Rosen steht. Bald lernt sie dort auch Phil kennen. Er ist Gärtner und hat die weißen Rosen angepflanzt. Mit ihm kann sie sich richtig unterhalten und einfach nur Anna sein. Doch Gefühle für ihn kann und will sie nicht zulassen, denn das ist sie Leon schuldig...

Parallel zu dieser Geschichte befinden wir uns für einige kurze Kapitel immer wieder im Jahre 1881 bei einer Familie, die ihr Hab und Gut in Deutschland verkauft und in Amerika ihre neue Hoffnung sucht. Dort geht es um Johanna, die mit dem Sohn vom Geschäftspartner ihres Vaters verheiratet werden soll. Sie ist damit nicht einverstanden und flieht sich in eine verzweifelte Liebe zu einem Gärtnerjungen...

Die beiden Geschichten weisen viele Parallelen auf und bis zum Ende des Buches werden wir auch alles über Johannas Schicksal erfahren. Trotz der Parallelen gehen beide Protagonistinnen doch ihre eigenen Wege.

Anna hat mir von ihrer Persönlichkeit besonders gut gefallen und trotz der Schuldgefühle und der Trauer um ihre Schwester, schafft sie es im Laufe des Buches sich selber wiederzufinden. Ich findes es ist eine richtig gute Geschichte mit Tiefe und viel Gefühl. Mir hat sie sehr gut gefallen!