Rezension

Viel Spannung, aber leider eine recht verwirrende Handlung und ein sehr unsympathischer Protagonist

Das schwarze Uhrwerk - Magali Volkmann

Das schwarze Uhrwerk
von Magali Volkmann

Bewertet mit 2.5 Sternen

"Das schwarze Uhrwerk" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Magali Volkmann. Die Autorin verbindet Steampunk- und Fantasyelemente, die sich durch das ganze Buch ziehen. Den Leser erwartet hier eine actionreiche Geschichte voller Spannung. Obwohl ich immer wissen wollte wie es weitergeht, konnte das Buch mich insgesamt nicht überzeugen.

Taiden Belerron kommt aus einem angesehenen Haus, das für seine Treue dem Uhrwerk gegenüber bekannt ist. Das Land wird seit langem vom Uhrwerk und seinen Stunden regiert, doch eine Rebellengruppe lehnt sich immer häufiger gegen das System auf. Obwohl Taiden keine militärische Ausbildung hat, ist es sein größter Wunsch den legendären Rebellenführer zu schnappen, der sich Schatten nennt. Doch die Begegnung mit dem Schatten verläuft völlig anders, als Taiden es sich erhofft hatte. Fernab vom behüteten Elternhaus sieht Taiden Tag für Tag, wozu das Uhrwerk fähig ist. Sein Glaube an die Führung durch das Uhrwerk wird schwer erschüttert und Taiden muss sich entscheiden, ob er den Schatten ausliefert oder nicht. Der Preis wären Ruhm und Ehre, doch der Rebellion den Kopf abzuschlagen würde bedeuten, dem Uhrwerk noch mehr Macht für seine Grausamkeiten zu geben.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da das Buch direkt spannend startet und man von der Handlung förmlich mitgerissen wird. Die von Magali Volkmann erschaffene Welt punktet mit einer faszinierenden Kombination aus Steampunk- und Fantasyelementen. Besonders die Idee mit dem lebendigen Metall hat mir sehrt gut gefallen. Der Autorin gelingt es perfekt, ein gutes Mittelmaß zu finden und die Steampunkelemente geschickt mit der Geschichte zu verweben, ohne diese zu sehr in den Fokus zu rücken. Auch die düstere Atmosphäre des Buches konnte bei mir punkten. Es gibt teilweise brutale und grausame Szenen, die gut in den Handlungsverlauf passen und die Macht des Uhrwerks repräsentieren. Obwohl mir viele Punkte sehr gut gefallen haben, konnte mich das Buch insgesamt leider nicht überzeugen. Der Plot ist nicht ganz ausgereift und hat mich mehr als einmal verwirrt. Es gibt mehrere Zeitsprünge, die so nebensächlich erwähnt werden, dass man sie kaum wahrnimmt. Zumal der Protagonist in der verstrichenen Zeit keine große Entwicklung durchmacht und die Zeitsprünge für die Handlung dadurch nicht relevant sind. Dazu kommen noch Visionen, die ebenfalls aus der gleichen Perspektive erzählt werden wie der Rest der Geschichte und stilistisch nicht vom Rest des Textes zu unterscheiden sind. Das hat mich fast jedes Mal verwirrt, da ich immer ein paar Sätze gebraucht habe, um nachzuvollziehen, ob es eine Vision ist oder nicht. Zudem haben die Versionen den eigentlichen Handlungsstrang immer wieder unterbrochen und den Lesefluss gestört. Für mich persönlich waren die Versionen auch eher uninteressant und haben die Handlung nicht vorangetrieben, sondern mehr für Verwirrung und Unverständnis gesorgt. Das größte Manko war für mich persönlich aber der Protagonist. Taiden Belerron wurde mir immer unsympathischer und zum Ende hin habe ich ihn richtig gehasst. Zu Beginn wirkt er sehr mädchenhaft, reagiert impulsiv und hat mich mit seiner weinerlichen Art zur Verzweiflung getrieben. Allerdings war ich dank des Klappentextes davon ausgegangen, dass den Leser noch eine Entwicklung hin zu einem starken Protagonisten erwartet. Leider war das am Ende genau der Punkt, der mich am meisten gestört hat. Anstatt mit seinen Taten zu überzeugen, wurden seine Handlungen immer weniger nachvollziehbar. Ich konnte nicht mit ihm mitfiebern oder mich in ihn hineinversetzen. Am Ende des Buches habe ich ihn richtig gehasst. Leider bleiben auch nach der letzten Seite dieses Einzelbandes noch viele Fragen im Hinblick auf die Welt und das Uhrwerk offen, sodass mich das Buch sehr enttäuscht zurückgelassen hat.

Mit "Das schwarze Uhrwerk" entführt die Autorin Magali Volkmann den Leser in eine grausame Welt, die mit interessanten Steampunkelementen, einer düsteren Atmosphäre und viel Spannung punktet. Leider haben mich diverse Zeitsprünge und Visionen sehr verwirrt und den Lesefluss gestört. Der Plot wirkte insgesamt nicht rund und komplett durchdacht. Das größte Manko war für mich aber, dass ich die Handlungen des Protagonisten nicht nachvollziehen konnte und ihn am Ende richtig gehasst habe. Daher gibt es von mir trotz viel Spannung 2,5 Sterne.