Vielschichtig, gut geschrieben und spannend umgesetzt.
Bewertet mit 4 Sternen
Elke Pistor startet den Krimi ganz fulminant mit einem fesselnden Prolog über ein kleines Mädchen, die einen dreifachen Mord mitansehen muss.
Dieses Kind meldet sich in der Handlung immer mal wieder zu Wort und als Leser ist man tief betroffen ob der grausamen Gewalt. Doch wie hängt diese
Geschichte mit der Krimihandlung zusammen?
Der nächste Handlungsstrang beschreibt einen tödlichen Unfall eines Journalisten, der auf eine lukrative Erfolgsstory hoffte.
Die weiteren Fälle sind brutale Morde, die aber nicht sehr blutig geschildert werden. Hier übt die Autorin Zurückhaltung und lässt die psychologischen Hintergründe in den Vordergrund treten.
Das merkt man auch am Privatleben der Ermittler. Sie haben alle in ihrem Leben gerade eine schwere Zeit mit Sorgen und Belastungen zu bestehen.
Einfühlsam werden ihre Probleme beschrieben und man kommt ihnen als Leser dadurch nahe.
Ein anschaulich klarer Erzählstil führt durch den gesamten Krimi, bei dem die Spannung auch durch die Vielfalt an Themen nicht leidet. Der schwierige Umgang mit der an Alzheimer erkrankten Ruth, das alleinige Sorgerecht des verwitweten Kommissars, die Nazivergangenheit von Verenas Opa und Leonies Kampf gegen körperliche Einschränkungen machen diesen Krimi interessant und unterhaltsam.
Die Aufklärung der Taten ist gut nachzuvollziehen, die Gründe für die Morde sind mit gesundem Menschenverstand recht speziell.
Wer gern spannende Krimis mit hohem Unterhaltungswert liest und Einblicke in die deutsche Geschichte nicht scheut, ist mit Treuetat gut bedient. Dieses Buch steht trotz der Krimireihe auch als eigenständiges Werk da.