Rezension

Vielversprechender Reihenauftakt

Schneewittchen und die sieben Särge - Jürgen Seibold

Schneewittchen und die sieben Särge
von Jürgen Seibold

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Als eines Morgens vor dem benachbarten Obstladen eine Leiche gefunden wird, ist Buchhändler Robert Mondrian bestürzt. Denn die Hauptverdachtige ist niemand anderes als die Ladeninhaberin Sonja, auf die Mondrian bereits seit längerem ein Auge geworfen hat. Keine Frage also, dass Mondrian, der früher selbst beim Geheimdienst tätig war, hilft wo er kann, um "seine" Sonja zu entlasten. Doch dabei scheint er sehr schnell einigen Leuten auf die Füße zu treten....

Meine Meinung:
Als Fan der Hansen-Reihe habe ich dem Erscheinen dieses neuen Reihebeginns mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegengefiebert. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig zu lesen. Mit Witz, Charme und viel Lokalkolorid schildert er, wie Buchhändler Mondrian und seine Gehilfen sich selbst auf die Suche nach dem Täter begeben und dabei mehr als einmal in brenzlige Situationen geraten...

Protagonist Robert Mondrian hat mir gut gefallen. Er war früher einmal beim Geheimdienst, hat sich aber inzwischen mit seiner eigenen kleinen Buchhandlung selbstständig gemacht. Was seine Vergangenheit angeht, erfährt der Leser nur Bruchstücke. Doch er ist nach wie vor jemand, mit dem man sich lieber nicht anlegt, der Konfrontation nicht schreckt und nicht auf den Kopf gefallen ist. Und dann hat er ja auch noch tatkräftige Unterstützung, allen voran von seinem gutmütigen Mitarbeiter Alfons, der mir zusammen mit seinen zwei Kakadus Sherlock und Watson mehrere Male ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat.

Aufgrund des Klappentextes und des Titels hätte ich erwartet, dass sich die Geschichte anders entwickelt und weitere Leichen auftauchen. Nichtsdestotrotz ist der Plot spannend und hat mir gefallen, auch wenn mich die Auflösung nicht zu 100% überzeugen konnte. Zudem kann ich die Begeisterung Mondrians für Sonja nicht wirklich nachvollziehen, daher hätte ich mir diesbezüglich einen anderen Ausgang gewünscht. Aber wo die Liebe hinfällt...

Fazit:
Spannender und etwas skurriler Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat. Protagonist Mondrian, sein Mitarbeiter Alfons sowie dessen Kakadus haben mir sehr gut gefallen! Allerdings hätte ich aufgrund des Titel ein paar mehr Leichen erwartet... Trotzdem ein gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Krimireihe, bin gespannt auf Teil 2.