Rezension

Roberts erster Fall

Schneewittchen und die sieben Särge - Jürgen Seibold

Schneewittchen und die sieben Särge
von Jürgen Seibold

Bewertet mit 4 Sternen

„...Was für eine Nacht! Selbst nach seinem Albtraum war es Robert Mondrian vorgekommen, als höre er Geräusche und Stimmen. Einmal glaubte er sogar, durch das geschlossene Schlafzimmerfenster den Schrei einer Frau zu vernehmen...“

 

Er hat sich nicht getäuscht. Am Morgen erfährt er, dass hinter der Vitaminoase ein Toter gefunden wurde. Beschuldigt wird unter anderen Feinkosthändler Sonja, denn der Mordgegenstand war ein vergifteter Apfel.

Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben, der in Remslingen bei Stuttgart angesiedelt ist Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Buchhändler Robert Mondrian beginnt, vorsichtig Fragen zu stellen. Keiner weiß, dass er früher einer völlig anderen Berufung nachging. Robert gibt sich auch alle Mühe, dass dies im Verborgenen bleibt.

Der Autor hat einige interessante Protagonisten kreiert. Ich möchte mich auf zwei beschränken. Das wäre zum einen Alfons, der als Gehilfe bei Robert angestellt ist. Der junge Mann hat eine Menge Phantasie. Er verehrt Robert und träumt davon, den Fall mit ihm zu lösen. Zum anderen ist es die Studentin Marie. Alfons ist in sie verliebt. Die junge Frau hat den schwarzen Gürtel und außerdem einen realistischen Blick auf die Welt. Sie ahnt, dass Robert nicht derjenige ist, für den er sich ausgibt.

 

„...Sie arbeiten sehr wahrscheinlich erst seit Ihrer Ankunft in Remslingen als Buchhändler, und Ihren Kampfsport – welcher es auch immer gewesen sein mochte – haben Sie nicht in öffentlichen Wettbewerben ausgeübt...“

 

Robert möchte Sonja helfen und sticht bei der Gelegenheit in ein Wespennest. Plötzlich scheinen Ereignisse aus der Vergangenheit an Bedeutung zu gewinnen. Im richtigen Moment schaltet er die Polizei ein.

Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er nutzt zum Aufbau der Spannung auch die komplexen Beziehungen der Protagonisten.