Rezension

Vom Inhalt hätte ich mir definitiv mehr erwartet.

Arrivals - Melissa Marr

Arrivals
von Melissa Marr

Da mir der Schreibstil, sowie auch die Übersetzung schon bekannt war, hatte ich wie erwartet hier überhaupt keine Probleme. Dennoch dauerte es bei mir eine ganze Weile bis ich in das Buch gefunden habe, denn die Westernkulisse brachte mich zunächst aus dem Konzept. Denn nicht nur Jack und Kitty haben im Wilden Westen gelebt, sondern auch Wasteland ähnelt dem Western in gewisser Weise. Natürlich dürft ihr euch darunter nicht nur ein Städtchen mit einigen Bars und Bordellen vorstellen, denn zu der Kulisse gehören auch die Wüste, Höhlen und Kaktusse die das Bild toll abrunden.
Aber auch nach einer Eingewöhnungsphase fiel es mir schwer in die Geschichte einzutauchen. Das lag zum einen an dem geringen Spannungslevel zu Beginn des Buches und zum Anderen daran, dass mir der Sinn hinter der Aufgabe der Arrivals nicht ganz klar war, denn obwohl ihnen die zwielichtigen Verhältnisse ihres Arbeitgebers zu ihrem Feind bekannt zu sein scheinen, nehmen sie weitere Aufträge von ihm an.
Dafür habe ich mich aber sofort mit der taffen Kitty angefreundet, die zunächst sehr kalt und abweisend wirkt. Sobald man sie aber näher kennenlernt, merkt man schnell, dass ihr Charakter tiefgründiger ist, als zunächst erwartet. In gewisser Weise konnte ich mich sogar mit ihr identifizieren, denn sie lässt sich von niemanden was vorschreiben und hat ihren eigenen Kopf, der sie nicht selten in eine brenzliche Situation bringt. Natürlich ist das nicht alles, denn sie scheint zudem etwas ganz Besonderes zu sein, da sie als einzige Arrival einen Zauber wirken kann, der vor allem ihren Feind beeindruckt.
Edgar, Kitties Freund, muss deshalb einiges mitmachen, aber er reagiert im Gegensatz zu Kitties Bruder Jake sehr souverän und weiß, wie er mit ihr umgehen muss. Dagegen wirkt Jack noch recht unbeholfen, was ihn sehr jung wirken lässt und mich eher weniger beeindruckt.
Chloe, von der man zunächst erwartet, dass sie eine wichtige Rolle spielt, ist ebenfalls ein wenig unbeholfen, da sie noch ganz neu im Wasteland ist, aber sie ist zudem auch sehr nachdenklich und misstrauisch, wie man es von jemanden erwartet, der ein hartes Leben hatte und nun ihn einer grausamen Welt gelandet ist. Zudem ist Chloe die Einzige, deren Verhalten heutzutage als normal bezeichnet werden könnte, was wohl daran liegt, dass viele der anderen Arrivals schon eine ganze Weile in dieser grausamen Welt leben mussten und deshalb auch ihr Verhalten angepasst haben.
Die restlichen Charaktere konnten mich wenig begeistern, da sie alle nur eine Eigenschaften zu besitzen scheinen und kaum in die Tiefe gingen.
Was die Handlung anging war ich mehr oder weniger enttäuscht, denn es gab nur wenige spannungserzeugende Momente, die dem Buch Würze verleihen konnten. Dennoch gab es einige Fakten, die dem Buch Leben eingehaucht haben und mich tatsächlich überraschen und größtenteils überzeugen konnten. Auch wenn Arrivals eine Lektüre ist, mit der man sich mal die Zeit vertreiben kann, hätte ich definitiv mehr erwartet, als die privaten Probleme der Protagonisten kennenzulernen. Ich hätte mir nämlich mehr Handlung und Action erwartet, anstatt dass das Buch mit viel Gerede gefüllt wird, welches die Handlung immer weiter verwischt.
 

Fazit

Durch das Füllen des Buches mit vielen Einzelheiten verliert die Autorin meiner Meinung nach den Sinn für das Wichtige und die Idee, die hinter der Geschichte steht. Dies sorgt dafür, dass man wenig Sinn hinter der Geschichte erkennen kann und auch der Lesefluss zu Beginn der Geschichte deutlich darunter leidet.. Dennoch ist das Buch ein netter Zeitvertreib mit seinen liebevollen und mehr oder weniger tiefgründigen Charakteren und der spannenden Kulisse, die ich so noch nicht erleben durfte.