Rezension

Eher kein gutes Buch

Arrivals - Melissa Marr

Arrivals
von Melissa Marr

Bewertet mit 3 Sternen

Chloe ist in einer Welt gestrandet: Sie weiß nicht wo, sie weiß nicht warum. Aber sie weiß, dass sie wahrscheinlich unsterblich ist – vielleicht. Denn wenn sie stirbt, kann es auch gut sein, dass sie doch nicht wieder aufwacht. Zwischen Lindwürmern, Männern und Gegner muss sie sich behauptet, um ihr Leben und ihre Freunde zu retten!

 

 

[Die Protagonisten]

Der Leser geht davon aus, dass es Chloe ist, die das gesamte Buch für Furore sorgt. Das ist aber nicht so. Sie stößt erst später zur Gruppe und beginnt sich auch erst sehr spät einzuleben. Sie bleibt relativ unscheinbar, denn als sie auftaucht, ist die Rangelei rund um das Land und Leben schon im Gange und der Leser hat sein Herz wahrscheinlich schon an Kitty verloren.

Kitty ist von Anfang an mit von der Partie und wirkt erst etwas eigenartig. Sehr hart, hält sie Edgar auf Abstand, aber der Leser merkt, dass da etwas im Busch ist. Kurz und knapp wird kurz vor Schluss auch alles aufgeklärt. Bei den Charakteren muss der Leser bedenken, dass sie alle aus verschiedenen Zeiten in diesem neuen Land gelandet sind. Deswegen wirken viele Dinge, die sie sagen oder tun, erst einmal sperrig und nicht von dieser Welt. Zwar habe ich mich daran gewöhnt, aber deswegen wirken die Damen und Herren immer auch ein wenig Fehl am Platz.

Edgar mochte ich sehr gerne, weil er etwas ruhiger ist, viel nachdenkt und einfach auch mal lieb sein kann. Warum Kitty mit ihm so einen Aufstand zaubert, werde ich wohl nicht verstehen, aber ein bisschen Liebe darf anscheinend in keinem Fantasyroman fehlen.  

 

 

[Kulisse]

Das Land in dem Chloe herumläuft und immer wieder neue Menschen erscheinen, ist eigentlich ganz interessant. So eine Art Wüste, mit Krieg, komischen Tieren und bösen Menschen. Leider gibt es nur wenige, interessante Begebenheiten, die unserer Helden passieren. Und Fixpunkte, an denen sich der Leser festhalten kann, sind auch sehr selten, denn die Mitkämpfer ziehen umher und die einzige Stadt wird nur sehr sporadisch beschrieben und wirkt dabei wie ein Westernverschnitt.

 

 

[Handlung]

Es geht um eine Welt, in der plötzlich und ohne Grund Menschen auftauchen. Sie wissen nicht warum und der Leser auch nicht. Dort zu leben ist  nicht einfach, denn es gibt Lindwürmer, die Menschen angreifen und Menschen, die andere töten. Und was vielleicht noch viel schlimmer ist: angeblich gibt es Gut und Böse. Menschen, die wiedergeboren werden oder vielleicht auch nicht, Menschen, die sich für die eine richtige Seite entscheiden.

Was eigentlich spannend hätte sein können, bleibt sehr konstruiert und unnahbar. Die Charaktere lassen sich nicht in die Karten gucken. Warum redest du kaum mit Edgar? Warum hat sich noch niemand wirklich mit dem bösen Mann beschäftigt? Und wieso trinkt ihr das Blut von komischen Kreaturen? Dies sind nur ein paar Fragen, die ich mir oft gestellt habe und die nur zum Teil beantwortet werden. Manche mit einem Satz(!) manche in ewig langen Kapiteln, die ich nicht ganz verstehe oder nachvollziehen kann. Die Mischung stimmt nicht. Die vielen Fantasyelemente wirken aufgesetzt und aneinandergereiht. Es wird ein Stempel aufgedrückt, der später kein für mich stimmiges Bild ergibt.

Warum mag ich aber auch einfach keinen Protagonisten? Vielleicht weil es Kitty ist, die im Klappentext erwähnt werden sollte und nicht Chloe, denn so denke ich, dass ich ein falsches Buch lese bis die besagte Person tatsächlich auftaucht. Und warum benehmen sich alle Männer gleich? Komisch, mal reserviert, aber nicht unbedingt wie Beschützer, obwohl sie dies immer wieder sagen.

 

 

[Die Gestaltung]

Das Buch wirkt wie ein typisches Fantasybuch: verschnörkelter Schriftzug, einsame Gestalt, ewig weiter Himmel und eine gleißende Sonne. Nichts besonderes, aber passend zum Inhalt.

 

 

[Die Bewertung]

Nun ja, die Arrivals haben mich wirklich nicht vom Hocker gerissen. Die gesamte Geschichte wirkte sehr konstruiert und an manchen Stellen wie eine platte, amerikanische Soap. Deswegen muss ich die oben gestellte Frage leider verneinen, denn die neue Idee von Melissa Marr funktioniert leider nicht.