Rezension

Von der Einsamkeit des Jägers

Killer City - Wolfgang Hohlbein

Killer City
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 3 Sternen

Killer City von Wolfgang Hohlbein, erschienen im Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover) Verlag am 29. März 2018. 

Thornhill ist zur Weltausstellung nach Chicago gekommen. Es ist das Jahr 1893. Er ist davon überzeugt, dass er dort seinen Geschäften unentdeckt nachgehen kann. Sein Geschäft ist Mord, Mord der so blutig ist, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Er braucht die Toten um selbst zu überleben, aber Chicago ist anders. Korruption, Banden und gewissenlose Politiker haben Chicago zu dem gemacht was es ist: das Mörderhauptquartier der USA. Thornhill muss aufpassen, dass aus ihm, dem Jäger nicht der Gejagte wird. 

Dem Autor ist auch diesmal wieder eine spannende, wunderbar erzählte Geschichte gelungen. Kaum fängt man zu lesen an taucht man ab in das Chicago des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In einem weiteren Erzählstrang erfahren wir auch wie aus einem Jungen der in der Armee diente der Serienkiller Thornhill geworden ist. Dabei zeichnet Hohlbein ein ausgezeichnetes Bild der Gesellschaft, der Spannungen der Bevölkerung untereinander, der selbstverständliche Rassismus dieser Zeit. Er beschreibt ein Leben der Geheimnisse, der Einsamkeit, ein Leben in dem es scheinbar keinen Platz für Liebe gibt. 

Wir begleiten Thornhill auf seinem Lebenskampf. Leider bleibt in diesem Buch nicht genug Platz für Leben und Zuviel Kampf für meinen Geschmack. Thornhills Kämpfe und Morde werden ausführlich und blutig beschrieben. Zuviel für mich, sicher aber sehr lesenswert für Leute bei denen es ein bisschen mehr Blut sein darf. Wer also Simon Beckett liebt und bei Der Augensammler von Sebastian Fitzek gut unterhalten wurde, der sollte sich auf jeden Fall den neuen Thriller von Wolfgang Hohlbein besorgen.