Rezension

Grandios

Killer City - Wolfgang Hohlbein

Killer City
von Wolfgang Hohlbein

Bewertet mit 5 Sternen

Boy, ein 12jähriger Junge, wird in der Schlacht von Gettysburg schwer verletzt. Er überlebt durch einen sterbenden Indianers, der ihm den Großen Geist, den er selbst einst von einem Wendigo erhalten hat, weitergibt. Boy kann sich von an seine verbleibende Lebenszeit verlängern, wenn er Menschen tötet. Denn dann geht die nicht gelebte Lebenszeit seines Opfers auf ihn über. Jahre später geht Boy, der sich nun Thornhill nennt, nach Chicago, wo zu der Zeit die Weltausstellung stattfindet. Er hofft, in den Menschenmengen unauffällig agieren zu können. Doch die Ereignisse überschlagen sich....

Dieses Buch hat mich restlos begeistert. Wie ich es erwartet habe, liegt hier ein Krimi mit mystischen Hintergrund vor. Ich mag es sehr, wenn wie hier alte Mythen und Legenden eine große Rolle spielen. Dadurch wird für mich eine ganz besondere Spannung erzeugt, die ein wenig gruseln läßt. Wolfgang Hohlbein hat es überzeugend geschafft, wahre Geschichte mit Fiktion zu verweben. Der geschichtliche Hintergrund Amerikas wird hier sehr schön aufgearbeitet und man merkt, daß der Autor sich intensiv damit beschäftigt hat. Ebenso gilt dies für den indianischen Mythos des Wendigo, der ja tatsächlich tief im Glauben der Indianer verankert ist. Durch die Wechsel zwischen den Zeiten wird die Spannung hier permanent hoch gehalten und mir ging es so, daß ich fast kein Ende fand. Ich mußte weiterlesen. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Dadurch, daß das Buch aus der Sicht des Mörders geschrieben ist, kommt man dem Charakter des Thornhill sehr nahe und man bringt Verständnis für ihn auf, das man aus anderer Perspektive wohl nicht hätte. 

Mit diesem Werk hat Wolfgang Hohlbeini wieder ein Meisterwerk geschrieben!