Rezension

Wahre Begebenheiten

Blutrot blüht die Heide - Jürgen Ehlers

Blutrot blüht die Heide
von Jürgen Ehlers

Willhelm Berger wird 1917 als Förstergehilfe nach Ostpreussen versetzt. Noch nicht lange bei der Försterfamilie Eisner, erfährt er von den Gräueltaten von Franz Kleinschmidt. Dieser überfällt und ermordet Förster und verbreitet Angst und Schrecken. Auch sein neuer Chef ,Eisner wird ein Opfer von Kleinschmidt. Zusammen mit Marquardt ,einem Kriminalbeamten und der Polin Maria nimmt Berger die Suche nach dem Mörder und den Hintergründen der Taten auf. Doch er erkennt nicht nur das Motiv der Morde  ,sondern auch, dass etliche Opfer es nicht anders verdient haben. Doch gibt dies Kleinschmidt das Recht zu morden?

Dieser Krimi beruht zu grossen Teilen auf wahren Begebenheiten. Ich ziehe den Hut ,wie gut hier recherchiert wurde! Die Bräuche und Sitten, Ansichten und Wertvorstellungen sind sehr gut beschrieben worden. Ich habe viel Neues über die Situation der Polen  in der damaligen Zeit erfahren und mich hat diese Darstellung sehr gefesselt. Auch das Machtgefüge der armen und reicheren Bevölkerung hat der Autor anschaulich und interessant beschrieben.
Die Geschichte ist nicht unbedingt ein klassischer  Krimi, da man schon sehr früh weiss, wer der Mörder ist. Die Suche nach ihm und nach den Motiven seiner Taten stehen im Vordergrund und lässt erkennen, dass manchmal die Umstände einen Menschen zum Mörder machen können.
Flüssig liest sich das Buch nicht, da sehr viele Details die Hauptstory teilweise verwässern und den Leser abschweifen lassen. Trotzdem hat mir das Buch sehr gefallen und ich empfehle es Lesern, die nicht eine klassische Mord-Suche nach dem Mörder- Verurteilung lesen wollen,sondern interessiert sind an historischen Details .