Rezension

war leider nicht meins

Sechs Koffer - Maxim Biller

Sechs Koffer
von Maxim Biller

Bewertet mit 2 Sternen

In "Sechs Koffer" geht es um eine russisch-jüdische Familie, deren Familienmitglieder aus Russland gen Westen flohen. In sechs Kapiteln und jeweils einer anderen Perspektive wird die Flucht geschildert, die sich für jeden anders gestaltet. Und über allem schwebt ein großes Geheimnis: der Verrat am Großvater, der zu dessen Verhaftung und schließlich Hinrichtung führt. Doch wer ist wirklich Schuld daran? Jedes der Familienmitglieder hat seine eigenen Theorien und so sind die Beziehungen immer wieder belastet durch Vorwürfe und Verachtung.
Leider muss ich sagen, dass ich keinen Zugang zu diesem Buch gefunden habe. Die Sprache und der Schreibstil haben mir nicht gefallen, alles wirkte etwas zu gewollt. Die unzusammenhängende Erzählweise bei der Vergangenheit und Gegenwart immer wieder durchmischt wurden war dabei auch nicht sehr hilfreich. Auch dass der Ich-Erzähler immer wieder seine Erinnerungen durcheinander bringt und sich nicht siche rist, wie sich die jeweilige Situation tatsächlich ereignet hat fand ich am Anfang noch ganz sympathisch, irgendwann aber nur noch nervig. Bei den Erzählungen verwischt die Ich-Perspektive des Erzählers immer wieder mit der Person, die das jeweilige Kapitel behandelt, was sehr gewöhnungsbedürftig war.
Die einzelnen Charaktere blieben für mich oberflächlich und ich konnte keinen Sinn hinter allem entdecken. Die Handlungen und Gespräche haben mich ebenfalls nicht wirklich überzeugt. Was sich am Anfang etwas in die Länge zieht geht mir am Ende zu schnell, plötzlich sind Jahre vegrangen, die Eltern alt, die Onkel fast alle tot und die Kinder erwachsen. Wo ist die Zeit dazwischen geblieben?
Fazit: Leider konnte mich mein erstes Buch von Maxim Biller überhaupt nicht begeistern, so dass ich vermutlich keine weiteren Bücher von ihm lesen werde.