Rezension

Was für eine Enttäuschung nach einem so grandiosen Auftakt

Night of Crowns: Kämpf um dein Herz - Stella Tack

Night of Crowns: Kämpf um dein Herz
von Stella Tack

Bewertet mit 2 Sternen

Der erste Teil von „Night of Crowns“ war in so vielen Bereichen eine positive Überraschung, sodass ich mich auf eine ebenso starke Fortsetzung gefreut habe. Selten wurde ich jedoch so enttäuscht. Es ist nicht so, dass die Fortsetzung in jeder Hinsicht schlecht war, aber sie konnte in keinster Weise mit dem ersten Band mithalten. Hier fehlte die Charakterentwicklung, die Spannung und auch die Logik.

Aber zunächst einmal der Reihe nach. Mit dem Ende des ersten Teils weiß der Leser bereit, dass Alice das Spielfeld verlassen und in die reale Welt zurückkehren wird. Damit war auch schon klar, dass die Atmosphäre wieder anders sein würde. Ich war dennoch überrascht, als ich mich quasi in einer ganz neuen Parallelwelt wiedergefunden habe. Es gab somit nicht nur die eigentliche Welt, das Spielfeld und Alice Träume, sondern noch eine ganz neue Dimension. Wem das jetzt schon verworren klingt, das ist nur die Spitze vom Eisberg. Es gab noch viel mehr verschiedene Handlungsebenen, sodass ich selber irgendwann nicht mehr hinterher gekommen bin. Eigentlich mag ich es sehr, wenn ich bei einem Buch mit raten und mir überlegen kann, wie die Handlung enden könnte. Bei diesem Roman ist dies nicht möglich. Selbst mit der wildesten Fantasy kommt der Leser nicht auf die Wendungen, die überhaupt nicht nachvollziehbar sind.

Alice und Jack hatten so schön angebandelt, sodass ich mich eigentlich auch auf ein paar romantische Emotionen gefreut habe. Auch hier wurde ich enttäuscht. Es gab nicht mehr Gefühle und von einer Beziehung ist Alice genauso weit entfernt wie von der Realität. Wieso die Romane dem Genre Romantasy zugeordnet sind, kann ich immer noch nicht verstehen. Auch die Beziehung zu den anderen Nebencharakteren werden immer weniger. Ich habe mich im ersten Teil echt mit Izzy angefreundet und ihrer Neigung bei Stress immer mehr Kuchen zu backen, aber von ihr hört der Leser auch kaum mehr etwas. Die lustigen Momente mit Curse, dem weißen Kater, werden auch immer weniger.

Wenn alles weniger wird und fehlt, dann kann man sich leicht fragen, was denn dann in dem Buch behandelt wird, da es sogar länger ist als der Auftakt. Ehrlich gesagt, kann ich das nicht wirklich beantworten. Es werden wahrscheinlich einfach nur mehr Hirngespinste. Alle Charaktere äußern irgendwelche Theorien, wie sie den Fluch besiegen könnten. Die Gedanken überschlagen sich hier und da ich die Ideen irgendwann nicht mehr logisch nachvollziehen konnte (und auch irgendwann nicht mehr wollte), habe ich dann einfach quer gelesen. Für meinen Geschmack habe ich so immer noch mehr als genug mitbekommen.

Nach dem wundervollen Auftakt und so vielen schönen Überraschungen habe ich mich auf eine ähnliche Geschichte in der Fortsetzung gefreut. Der Leser muss sich hier jedoch in einer viel zu verworrenen und unlogischen Handlung zurecht finden, sodass mir irgendwann der Lesespaß vergangen ist. Mit dem Ende muss ich leider meine Meinung zu „Night of Crowns“ revidieren und kann der Dilogie keine Leseempfehlung aussprechen.