Rezension

Was haben die Diebe vor?

Tödliche Energie - Erich H. Franke

Tödliche Energie
von Erich H. Franke

Bewertet mit 5 Sternen

„...Zuckerbrot oder Peitsche! Gib dem Subjekt keine Chance, sich auf irgendetwas einzustellen. Bring ihn aus der Balance...“

 

Ein LKW-Fahrer wird von Polizisten in der Nähe von Erfurt auf einen Parkplatz geschickt, um die Räumung der Unfallstelle abzuwarten. Er kann nicht ahnen, dass dies eine Falle ist, Als er in seiner Koje erwacht, hängt am LKW eine leerer Anhänger. Die Energiespeicher, genannt Pulsatoren, sind verschwunden.

Der Fall landet bei der Amerikanerin Karen, da die Ware für ein amerikanischen Unternehmen bestimmt war und es sich um sehr brisante Geräte handelt.

Ihr deutscher Partner Martin Weilmann stößt erst später dazu, weil er in die Bewachung des lateinamerikanischen Präsidentenkandidaten Ormana y Ortegana involviert ist.

Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Wieder stehen waffentechnisch relevante Geräte im Mittelpunkt.

Anfangs ahnt Karen nicht, dass es ein zweites Problem gibt. Aus einem tschechischen Abfalllager wurde zwei Chemikalien gestohlen, die zusammen einen gefährlichen Sprengstoff ergeben.

Der Schriftstil passt zum Genre. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen.

Bei ihrer Recherche muss Karen feststellen, dass die Firma, die die Pulsatoren bekommen sollte, sie nicht für voll nimmt. Sie zeigt denen schnell, wo es lang geht Das Eingangszitat stammt von Karen.

Am Abend trifft Karen auf eine Gruppe von Umweltschützerin. Sie wollen vor der Firma demonstrieren.

 

„...Hier am Ort gibt es eine Firma, die liefert Waffen an die Elfenbeinküste und nach Nigeria, und zwar an die Regierungsgruppen und die Rebellen gleichermaßen. Unsre Regierung lässt das zu, weil es eben Steuergelder bringt...“

 

Sehr gut wird im Gespräch in der Runde herausgearbeitet, dass die Meinungen radikal auseinander gehen. Gewalt oder friedliche Demonstration? Das ist die Frage.

Die technischen Zusammenhänge, die bei den Geschehen eine Rolle spielen, werden ausreichend und allgemeinverständlich erläutert. Gleichzeitig wird dargestellt, wie einfach es sein kann, Geheimdienste auszutricksen, in dem man ihre Vorurteile bedient.

Karens Ermittlungen bleiben nicht unbemerkt. Das bringt sie erneut in Lebensgefahr.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.