Rezension

Was hält die Liebe wirklich aus?

Ein Sommer ohne uns - Sabine Both

Ein Sommer ohne uns
von Sabine Both

Bewertet mit 3 Sternen

Das sehr coole Retrocover hat mich auf das Buch aufmerksam werden lassen und ich war sehr daran interessiert wie das Thema ' erlaubtes Fremdgehen' in einem Jugendbuch behandelt wird. Da ich von der Autorin bisher noch nichts gelesen hatte, begann ich ohne große Erwartungen zu lesen.

In der Geschichte geht es um Tom und Verena, die sich schon von klein auf kennen und seit ihrem 13. Lebensjahr ein Pärchen sind. Doch Verena plagt die Sorge, dass niemals etwas mit jemand anderem gehabt zu haben, ihre Beziehung irgendwann zerstören würde. Könnte da nicht erlaubtes Fremdgehen Abhilfe schaffen, um die Beziehung zu prüfen? Wie viel hält Liebe aus?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und dieser begleitet mal Verena und mal Tom, so dass wir beide Sichtweisen sehr intensiv erleben. Gut gefällt mir hier die Wahl der unterschiedlichen Schriftart, denn so weiß man wem man gerade beisteht.

Anfänglich war ich ungemein begeistert von dem Roman, da ich mich durch die Alltagssorgen der Jugendlichen beim Lesen 10 Jahre jünger fühlte. Leider nahm dieses Wohlgefühl immer mehr ab.

Die dargestellten Charaktere entwickeln sich kaum weiter, so dass einem irgendwann der Zugang zu den Protagonisten fehlt. Ich konnte dann nicht wirklich nachvollziehen, warum Verena dieses und Tom jenes tut.

Völlig unnötig empfand ich die Geschichte mit den Eltern, da dies nichts für die Handlung tut auf den wenigen Seiten und zu sehr von den Teenagern ablenkt. Um das intensiv und nachvollziehbar erzählen zu können, hätte es definitiv mehr Seiten gebraucht.

Für meinen Geschmack verspricht der Klappentext dem Leser viel zu viel. Erst nach der Hälfte des Buches geht es überhaupt erst los mit dem erlaubten Fremdgehen, so dass der eigentliche Konflikt auf sehr wenigen Seiten abgehandelt wird und das auch eher unzureichend.

Das Ende schenkt ein wenig Hoffnung, war mir aber letztendlich zu übertrieben. Es muss nicht immer alles positiv enden, um eine Botschaft zu übermitteln.

Fazit: Ein Buch, das stark angefangen hat, aber seine Sogwirkung nicht lange aufrecht erhalten konnte. Daher nur bedingt empfehlenswert, ich hatte mir mehr davon versprochen.