Rezension

Wege des Loslassens

Vom Glück des Loslassens - Kerstin Wendel, Ulrich Wendel

Vom Glück des Loslassens
von Kerstin Wendel Ulrich Wendel

Bewertet mit 4 Sternen

„...Wenn es so wäre, dann wäre das Loslassen ein Schlüsselerlebnis. Es würde Türen öffnen zu einem gesegneten Leben. Wir wollen in diesem Buch zeigen und davon erzählen, dass dies wirklich so ist...“

 

Dieses Zitat stammt aus dem ersten Kapitel des Buches. Hier listen sie auch verschiedene Beispiele aus der Bibel für den Aufbruch auf, sei es Abraham oder Noah. Sie4 nennen auch Beispiele, wo jemand nicht loslassen wollte. Sie wollte Petrus auf dem Berg der Seligkeiten gern bleiben und Hütten bauen. Humorvoll klingen die folgenden Sätze.

 

„...Hütten – Immobilien also. […] Petrus, du bist mir echt sympathisch! Aber hast du darüber nachgedacht, wo du auf dem Berg Baumaterialien für Hütten finden könntest?...“

 

Dann beschäftigen sich die Autoren in 12 Kapiteln mit dem Thema des Loslassens. Es gibt viele Dinge im Leben, die wir loslassen müssen: Sorgen, Erwartungen, Besitz, Schuld, Überforderung, das eigene Ego, Bilder von Menschen und von Jesus, gute Erfahrungen. In besonderen Lebenssituationen ist das Loslassen unvermeidlich: in Übergängen und in schweren Zeiten. Im Buch liest sich das so:

 

„...Es gibt Dinge, die wir entweder loslassen können oder loslassen müssen. In jedem Fall ist es wichtig loszulassen...“

 

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Das liegt an der abwechslungsreichen Gestaltung. Meist wird das Thema kurz angerissen, mit Bibelbeispielen vertieft und dann auf das praktische Leben übertragen.

 

„...Wenn Gott eine Tür verschließt, dann achtet er darauf, ob er nicht nebenan ein Fenster aufmacht...“

 

Positiv wirkt sich aus, dass Kerstin und Ulrich vieles aus unterschiedlichen Blickwinkel betrachten. Jeder geht mit dem Loslassen anders um. Was dem einem leicht fällt, kann der andere nur schwer.

Das Buch zeichnet sich durch viele praktische Ratschläge aus, die weiter ausgeführt werden. So geht es zum Beispiel um das Loslassen durch Hingabe, um Vertrauen und um die Tatsache, dass Loslassen Zeit braucht. Auch der folgende Ratschlag hat eine Menge für sich:

 

„...Ich schaffe sowieso nicht alles. Deshalb kann ich auch Pausen machen...“

 

Zum Thema eigenes Ego und Eitelkeit formulieren die Autoren:

 

„...Eitel sind nicht nur die, die ständig in den Spiegel schauen. Eitel ist im Grunde jeder, der unwillkürlich dazu neigt, sich zu vergleichen...“

 

Tun wir das nicht alle, egal ob bewusst oder unbewusst?

Oft arbeiten die Autoren auch mit tabellarischen Zusammenstellungen. Ab und an wird in einem grauen Kästchen mir als Leser eine Frage hinterlassen, über die ich nachdenken darf.

Das letzte Kapitel weicht bewusst von den vorhergehenden ab. Hier steht das Festhalten im Mittelpunkt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Manches wird länger nachhallen und manches werde ich ausprobieren.