Rezension

Weihnachtliche Geschichte mit zauberhaften Reimen, schrägen Dialogen und farbenfrohen Illustrationen. Etwas wirrer Handlungsstrang.

Das Sams und die große Weihnachtssuche -

Das Sams und die große Weihnachtssuche
von Paul Maar

Bewertet mit 3 Sternen

Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, ein Sams wacht ...

Inhalt:

Für das Sams hätte sein allererster Heiliger Abend schöner nicht sein können. Am liebsten sollte es die Weihnachtsfeiertage genauso weitergehen!

Doch das Mini-Sams ist bereits in seine Welt zurückgekehrt und der Zauberspruch, den es sich merken sollte, um jederzeit das Sams, Frau Rotkohl und Herrn Taschenbiers in der Menschenwelt besuchen zu können, ist viel zu kompliziert.

Beim Aufsagen geht's drunter und drüber und unverhofft landet das Mini-Sams ganz woanders. Trotzdem erlebt es einen abenteuerlichen, unglaublichen und sehr lustigen Weihnachtstag.

 

Fortsetzung zu "Das Sams feiert Weihnachten".

 

Altersempfehlung:

ab 6 Jahre (zum Vorlesen)

oder für geübte Leser ab 8 Jahren (große Schrift, kurze Kapitel, Blocksatz)

 

Illustrationen:

Paul Maar ergänzt die Handlung mit farbenfrohen Illustrationen und erzeugt eine weihnachtliche Stimmung.

Alle paar Seiten findet sich eine fröhlich-freche Zeichnung. Der Bildanteil hätte gerne höher ausfallen können.

 

Mein Eindruck:

Dies ist der elfte Band der Kinderbuchreihe und da Paul Maar in einer kurzen auf Vorgeschichte und Besonderheiten eingeht, findet man sich auch ohne Vorwissen gut zurecht.

Da die Ereignisse jedoch an das Ende des letzten Weihnachtsabenteuers anknüpfen, sollte man zumindest diesen Band vorab lesen.

Die Charaktere sind mit Liebe zum Detail gestaltet, jeder auf seine Art und Weise ein Unikat und ganz besonders das Sams wächst einem schnell ans Herz. 

Es ist wissbegierig und pfiffig, denkt und handelt auf eine kindlich-naive Art und Weise. Seine Gedichte und Lieder sind zauberhaft gereimt und bleiben im Gedächtnis.

Das kleine Mini-Sams steht ihm hier in nichts nach.

Herr Taschenbier hat es oft nicht leicht mit den Samsen im Doppelpack. Doch selbst die ursprünglich sauertöpfische Frau Rotkohl hat sie inzwischen in ihr Herz geschlossen.

"Wenn Frau Rotkohl sauer schaut,
sieht sie aus wie Sauerkraut!
Bevor Frau Rotkohl freundlich schaut,
singen Weinbergschnecken laut,
fahren Elefanten Mofa
und ein Wal liegt unterm Sofa!"
(vgl. S. 38)

Die herrlich skurrilen und oftmals absurden Dialoge oder der Running Gag über die Sams-Liebe zu Würstchen bringen Lesende und Zuhördende immer wieder zum Schmunzeln.

Auch ziehen sich wundervolle Sprach- und Wortspiele durch die ganze Geschichte. Jedes Sams hat eine eigene Art der Sprache: das Übersam vertauscht Vokale, das Pauker-Sams streut wichtigtuerisch Worthülsen ein (sozusagen, gewissermaßen uvm.) ...

Der Ausgangspunkt der Geschichte und die Idee zur weiteren Handlung hat auf ein chaotisches und witziges Verwirrspiel hoffen lassen. Leider fehlt diesem Abenteuer der rote Faden.

Die turbulenten Ereignisse werden zwar unterhaltsam beschrieben, aber die lose Aneinanderreihung chaotischer Szenen und kurioser Kalauer reicht für ein spannendes Abenteuer einfach nicht aus.

Daher nur 3 von 5 Würstchenketten für diese Fortsetzung!

 

Fazit:

Eine lustige, aber etwas wirr konstruierte Geschichte mit zauberhaften Reimen, liebenswert-skurrilen Figuren und herrlich verrückten Situationen.

...

Rezensiertes Buch: "Das Sams und die große Weihnachtssuche" aus dem Jahr 2022