Rezension

Wenn aus Klängen Farben werden

A Wish for Us - Tillie Cole

A Wish for Us
von Tillie Cole

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Cover:
Sieht wirklich wunderschön aus und hat einen Bezug zur Geschichte, den man versteht, wenn man das Buch liest und ist wirklich gelungen.

Meine Meinung:

A Wish for us ist der erste Liebesroman den ich von der Autorin lese, ihre Hades-Hangmen Reihe konnte mich aber schon in ihren Bann ziehen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin, es ist eine einfache Sprache und nicht zu viele Metaphern oder andere Stilmittel verwendet worden, die den Lesefluss stören.

Anfangs beginnen die Kapitel aus Cromwells Sicht, dem männlichen Protagonisten. Er sieht Farben, wenn er Musik hört. Dieses Phänomen, die Synästhesie, begleitet das Buch und gibt ihm etwas ganz eigenes und wundervolles. Die Idee gefiel mir sehr gut. 

Cromwell gibt sich anfangs sehr ruppig und abeisend, besonder Bonnie gegenüber, weswegen es mir auch relativ schwer fiel ihm seine Gefühle für sie abzukaufen.
Auf einmal war sie das Mädchen, das seine Welt erleuchtete, während er vorher recht abweisen war.

Bonnie hingegen fand ich sehr sympathisch und liebenswert, sie hatte keine Probleem damit dem "Star-DJ" an den Kopf zu werfen, was sie von seiner Musik hält und ihn offen zu kritisieren.
Ihre Gefühle empfand ich als glaubwürdiger, besonders da in ihren Kapiteln deutlich wurde, in welchem Zwiespalt sie sich grade deswegen befand.

Die Kapitel wechseln ab Kapitel drei mit den Perspektiven der beiden Protagonisten ab, was einen guten Einblick gibt, aber leider blieb Cromwell dabei recht oberflächlich und ich konnte seine Gesinnungen nicht immer nachvollziehen, was ich sehr schade fand. 

Auch die Nebencharaktere, wie Bonnies Bruder Easton, empfand ich als zu schwach dargestellt, sie tauchten immer nur auf, wenn die beiden Protagonisten mal jemanden brauchten um einen Dialog in Gang zu bringen, eine Information weiter geben wollten oder oder oder. Das war sehr schade.

Der Hauptgrund warum ich dieses Buch kritisieren muss, ist aber leider das letzte Dritte. Bis hierhin war es eine typische New Adult Geschichte, die durch die Synästhesie eine eigene Note bekam und wirklich schöne Momente hatte, hier aber wendete dich das Blatt, was anfangs noch in Ordnung war und ein neues Element, welches vorher schon immer wieder angedeutet wurde, diese brachte dann die Spannung und Ungewissheit rein, die solch eine Geschichte auch  braucht.
Aber dann... ja dann wurde es leider zu viel. Aus diesem einen Punkt der Geschichte erspinnen sich plötzlich mehrere, die alle viel mehr Raum gebraucht hätten und alleine schon für eine neue Handlung gereicht hätten.
Als Leser hatte ich kaum Zeit hinterher zukommen, denn sofort war eine neue Enthüllung, eine neue Tragödie da und das empfand ich als zu viel und zu schnell.
Sehr schade. Die Autorin hätte ihrer Geschichte hier mehr Raum geben müssen und ein Element streichen können, damit die anderen wirken können.

Mein Fazit.
Eine schöne New Adult Geschichte, die gegen Ende einfach zu viel wollte, als dass sie mich emotional richtig mitnehmen konnte.
Ich empfehle sie trotzdem allen, die gerne College Geschichten mit Schicksalen lesen möchte, die nicht immer rosa-rot sind.