Rezension

Wenn die Bösewichte aus Büchern und Filmen plötzlich lebendig werden...

Königin der Monster - Nika S. Daveron

Königin der Monster
von Nika S. Daveron

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung

Lena Arimont hat eher ungewöhnliche Freunde. Zum Beispiel den Serienkiller Ridgeway, den Dämon Kezramon und den Voodoo-Hexer Cobalt. Denn Lena ist anders als die anderen. Ihre höchst lebendige Fantasie erweckt jeden Bösewicht aus Büchern oder Filmen zum Leben, wodurch sie fortan in ihrer Welt herumgeistern. Mittlerweile hat sie sich daran so gut wie gewöhnt und lebt ein fast normales Leben - auch wenn die Themen, die Lena mit ihren Freunden bespricht, ein bisschen düsterer sind, als die der anderen Achtzehnjährigen in ihrer Abschlussklasse. Doch als eines Tages Matteo in ihr Leben stolpert, steht Lenas Kleinstadtleben plötzlich Kopf. Denn Matteo ist Dämonenjäger. Und er sieht verdammt gut aus. 

Meinung

COBALT ... Menschenherz essender Voodoo - Hexer mit floraler Totenkopfbemalung

"Königin der Monster" ist ein Urban Fantasy Abenteuer von Nika S. Daveron. Das Buch ist am 14. März 2019 im Papierverzierer Verlag erschienen, umfasst 380 Seiten, ist derzeit als ebook erhältlich und ab 14 - 17 Jahren empfohlen. Die deutsche Autorin hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Viele Kinder fürchten sich vor dem Monster unter dem Bett oder im Kleiderschrank. Horrorfilme versuchen bei Jugendlichen und Erwachsenen Gefühle wie Angst und Schrecken sowie Verstörung auszulösen. Bei Lena wohnt nicht nur ein Monster unter dem Bett, in ihrem Keller tummeln sich viele seltsame Mitbewohner - Serienkiller, Hexer, Geister, Dämonen... Zu Halloween können auch sie unbehelligt raus und gemeinsam mit Lena feiern. Doch dann passiert ein Mord und Lena befürchtet, dass einer ihrer Freunde die Regeln gebrochen hat. Als aber auch Lena angegriffen wird erkennt sie, dass jemand anders sein Unwesen in der Stadt treibt. Dazu kommt auch noch ihr neuer Nachbar der behauptet Dämonenjäger zu sein.

RIDGEWAY ... Serienmörder mit Metallmaske und tödlicher Sichel in der Hand

Als sich Lena mit 10 Jahren einen Horrorfilm ansah, materialisierte sich das Monster das dort vorkam in der Realität. Seither ist das immer wieder passiert und Lena lebt nun in einer Wohngemeinschaft mit vielen finsteren Gesellen. Sie hat Regeln für das gemeinsame Leben aufgestellt, die mehr oder weniger eingehalten werden. Lena liebt Splatterfilme und Horrorstreifen. Sie mag es blutig, düster und unheimlich. Sie trägt schwarze Kleidung und kann schnulziges nicht ausstehen. Als sie vor Jahren ihr Geheimnis ihrer besten Freundin anvertraute, endete es damit, dass Lena zur Aussenseiterin wurde. Das Verhalten ihrer Freundin verletzte sie, aber es lehrte sie auch ihre Seltsamkeit für sich zu behalten. Lena ist zufrieden mit ihrem Leben. Ein Dasein ohne ihre Monster kann sie sich nicht mehr vorstellen. Einige davon sind zu richtigen Freunden geworden, andere haben entschieden bei ihr zu wohnen, bleiben aber eher unter sich. Lena besucht die Abschlussklasse. Danach möchte sie studieren. Wie das mit ihrem Anhang funktionieren wird, weiß sie noch nicht. Lena ist eine etwas eigene Protagonistin. Ein Sonderling der mit seinen Monstern oft in der finsteren Wohnung sitzt, mit ihnen schon mal Fremde beobachtet oder Horrorstreifen guckt. Manches an ihr mochte ich. Ande res wiederum nicht.

KEZRAMON ... hundeähnlicher, schattenhafter Dämon mit glühenden Augen

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Es war interessant Lena, die Monster und ihr Zusammenwohnen kennenzulernen. Die Idee ist ja nicht ganz neu, aber das hier gerade die Bösewichte aus Büchern und Filmen zum Leben erwachen fand ich interessant, denn wer will schon einen Serienkiller als Mitbewohner haben oder Dracula in seiner Nähe wissen. Und auch die weiterführende Handlung war nett erdacht. Der neue Nachbar Matteo wird auch von Anfang an mit ins Geschehen geworfen. Die erste Zeit empfand ich da die Dialoge eher hölzern und gestellt, manchmal wirkten sie auf mich zu dramatisiert. Da ist es dann auch ziemlich schwierig eine sich anbahnende Romanze oder aufkommende Gefühle herauszulesen. Solche Emotionen kamen nicht richtig bei mir an. Besser dargestellt fand ich die Beziehung zwischen Lena und ihren Mitbewohnern. Ich mochte Lenas Humor großteils und musste öfter Schmunzeln. Es ergab sich auch witzige Situationskomik wegen der Eigenheiten der Monster. Ich bin ja nicht wirklich ein Horrorfan, aber mit Lenas Mitbewohnern habe auch ich mich angefreundet. Lenas und Matteos Verhalten konnte ich nicht immer verstehen und auch das Tun bzw. Nichttun von Matteos Eltern war für mich nicht schlüssig.

TABATHA ... wehrhaftes Geistermädchen in einem langen weißen Kleid 

Erzählt wird aus der Sicht von Lena. Meist ging es flüssig dahin, aber zeitweise ist alles so direkt und gerade heraus das es zu einfach und fast schon platt auf mich wirkte. Darüber bin ich persönlich gestolpert und ins stocken geraten. Das Erzähltempo war angenehm.

RUDYARD ... ein mörderischer, halb verwester Mönch

Fazit: "Königin der Monster" ist ein Urban Fantasy Abenteuer von Nika S. Daveron. Die Autorin hat eine ansprechende Idee mit interessanten Charakteren ersonnen, doch verschiedene Kleinigkeiten störten mich und auch mit der Erzählweise kam ich nicht ganz so gut zurecht. Von mir gibt es gute *** Sterne. 

Zitat

"Sie manifestieren sich hier, und ich werde sie nicht mehr los. Sie sind keine Geister, denn sie können sehr wohl in die Welt eingreifen. Aber sie sind auch übernatürlich, denn sie können verschwinden und auftauchen wie es ihnen beliebt."