Rezension

Wenn Einer eine Reise tut....

Wohin die Reise geht -

Wohin die Reise geht
von Marlies Ferber

„Wohin die Reise geht“ ist der neue Roman aus der Feder der Autorin Marlies Ferber. Eigentlich sollte es eine geruhsame Reise in die Schweiz werden, doch dann wird es richtig abenteuerlich.

Der ehemalige Kaffeefabrikant wollte seinem Sohn nur einen Gefallen tun. Der 72jährige macht sich mit einer Million Schwarzgeld im Gepäck auf in die Schweiz. Begleitet wird er von seinem Freund Matthias, einem Kriminalbeamten mit ramponiertem Herz. Mit von der Partie ist der traumatisierte ausgemusterte Polizeihund Eddie. Nun sind die beiden mit ihrem Wohnwagen also Richtung Schweiz unterwegs. Auf einer Autobahnraststätte hat Jakob, der sich eigentlich nur schnell einen Kaffee kaufen wollte, plötzlich zwei Frauen im Schlepptau. Doch Matthias ahnt, dass die beiden etwas zu verbergen haben. Da ist die 69jährige Tilda, die merkwürdig orientierungslos wirkt und die junge Straßenmusikerin Alex, die angeblich ihren Bus verpasst hat und die ist ja sowas von neugierig. Doch als plötzlich auf der Autobahn eine Polizeisperre ist, wird nicht nur Alex nervös……

Wow! Was für eine tolle Geschichte mit einem unglaublichen Spannungsbogen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es fast in einem Stück gelesen. Der Schreibstil der Autorin hat mich auch dieses Mal wieder total begeistert. Und dies ist nicht nur eine einfache Geschichte, für mich hat sich unglaublichen Tiefgang. Außerdem stand ich beim Lesen ständig unter Strom, habe mir so meine Gedanken gemacht, und war in vielen Dingen auf der richtigen Fährte. Aber nun zu den vier Protagonisten dieser herausragenden Lektüre. Da ist der 72jährige Jakob, der einst seine Familie in den finanziellen Ruin gestürzt, nun will er es mit dieser Aktion wieder gut machen. Dann haben wir da Matthias, der für seinen Job als Marineoffizier gebrannt hat, dann aus familiären Gründen in den Innendienst gewechselt hat und nun vor einer neuen Herausforderung steht. Um seine Gesundheit ist es nämlich schlecht bestellt. Und dann kommt die liebenswerte Tilda ins Spiel. Sie habe ich sofort ins Herz geschlossen. Tilda hat Angst an Demenz erkrankt zu sein und alles deutet schließlich darauf hin. Doch geht hier alles mit rechten Dingen zu? Und dann ist da noch die junge Alex, die in ihrem Leben schon einen schweren Schicksalsschlag erleiden musste. Sie ist im Moment orientierungslos, tingelt mit ihrem Gitarrenkoffer umher und ist auf der Suche nach ihrem Platz im Leben. Sie hätte ich gerne mal in den Arm genommen. Unglaublich, welches Abenteuer die vier erleben und welche Auswirkungen dieses Abenteuer auf ihre Zukunft hat.

Eine tolle Wohlfühlgeschichte, die mich berührt und viele Emotionen in mir geweckt hat. Sie lässt mich jetzt auch nach Beendigung des Buches nicht los. Gerne vergebe ich für dieses Lesevergnügen der Extraklasse 5 Sterne.