Rezension

Wer war der Tote?

Mord à la Carte - Rhys Bowen

Mord à la Carte
von Rhys Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

„...Man weiß nie, wozu ein Mensch fähig ist, bevor man ihm eine Chance gibt...“

 

Wir befinden uns in dem kleinen walisischen Ort Llanfair. Eigentlich geht alles seinen normalen Gang. Die beiden Pastoren versuchen, sich gegenseitig die Gottesdienstbesucher wegzulocken. Im Pub wird darüber diskutiert, dass die englischen Touristen keine Manieren haben. Und das neue französische Restaurant wird kritisch beäugt. Auch Constable Evan Evans verbringt den Abend im Pub. Doch plötzlich ändert sich die Situation. Das Ferienhaus einer englischen Familie brennt. Zuvor hatte man noch festgestellt:

 

„...Das muss ein Vermögen gekostet haben, allerdings hatten die Engländer ja schon immer mehr Geld als Verstand...“

 

Es sollte nicht der letzte Brand bleiben. Als das französische Restaurant in Flammen aufgeht, findet man eine Leiche.

Die Autorin hat einen spannenden und abwechslungsreichen Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Obwohl Evan nur der örtliche Polizist ist, wird er in die Ermittlungen mit einbezogen.

Yvette Bourchard, die Besitzerin des Lokals, hat wiederholt Drohungen erhalten. Gleichzeitig fragt sich die Polizei, warum gerade eine französische Köchin ihr neues Lokal in Wales eröffnet. Momentan sind die Herren Kriminalisten einem Schmugglerring auf der Spur. Es geht um eine Haupteinfuhrroute für Drogenschmuggel. Sollte es Zusammenhänge geben?

Die Geschichte lebt nicht nur von den Ermittlungen, sondern auch von dem gut beschriebenen lokalen Flair. Das wird häufig mit einem feinen Humor wiedergegeben, wie das folgende Zitat zeigt:

 

„...Ein Stau in Caernarfon, das waren fünf Autos, die an derselben Ampel standen...“

 

Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Vergangenheit von Yvette. Ich darf Evan bei den Nachforschungen nicht nur an die Atlantikküste, sondern bis Paris begleiten. Gekonnt suggeriert mir die Autorin mehrmals, dass der Fall so gut wie gelöst ist, bevor dann plötzlich wieder alles ganz anders wird.

Auch bei der Beschreibung der Natur zeigt sich, wie geschickt die Autorin das Spiel mit Worten und Metaphern beherrscht.

 

„...Eine entfernte Reihe Pappeln wirkte wie eine Gruppe gespenstischer Wächter. Ab und zu kamen sie an ein paar traurigen Sonnenblumen vorbei, die am Rande eines Feldes zum Sterben zurückgelassen worden waren...“

 

Am Ende bleibt keine Frage offen. Ein Glossar schließt das Buch ab.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, den Ermittlungen zu folgen.

Kommentare

dp Verlag kommentierte am 13. Juli 2019 um 11:20

Hallo mabuerele,

vielen Dank für deine Rezension und es freut uns, dass dir die Geschichte gefallen hat :-)

Wenn du magst, kannst du gerne bei uns vorbei schauen, vielleicht ist ja ein anderer Cosy Krimi von uns interessant für dich ;-)

Viele Grüße

Max und das dp-Team