Rezension

Wer wird zurückkommen?

Der Tunnel - Nur einer kommt zurück - Chris McGeorge

Der Tunnel - Nur einer kommt zurück
von Chris McGeorge

Ein Boots-Trip und nur einer der sechs Freunde überlebt? Was ist im Tunnel vorgefallen? Wir befinden uns im Standedge Tunnel, einem künstlichen Kanaltunnel in England, in dem sechs Freunde beschließen durch den Tunnel zu fahren. Als das Boot nach zwei Stunden am anderen Ende wiederauftaucht, befindet sich nur der bewusstlose Matthew im Boot. Er kann sich an nichts erinnern und wird der Entführung und Mordes an den anderen fünf Freunde durch die Polizei beschuldigt. Kann es wirklich Matthew gewesen sein? Oder wer steckt hinter dieser Tragödie?

In diesem Buch habe ich einen Plot im Tunnel erwartet, der sich hauptsächlich um die Fahrt durch den Tunnel handelt. Es kam aber anders als gedacht. Zu Beginn des Thrillers lernen wir den Protagonisten Robert kennen, der ausgerechnet einen mysteriösen Anruf von Matthew, den einzigen Überlebenden der tragischen Bootsfahrt, erhält. Dieser behauptet, dass er etwas über Robins verschwundene Frau Samatha weißt und ihm seine Information Preis gibt, wenn er aus dem Gefängnis rauskommt. Robert macht sich somit auf den Weg zu Matthew ins Gefängnis um herauszufinden, was Matthew zu erzählen hat.

Die Geschichte spielt größtenteils in der Gegenwart, wo wir Robin bei seinen Ermittlungen um die Auflösung des Tunnelrätsels und das Wiederfinden von Samatha begleiten. Abseits der Gegenwart springen wir in der Zeit zu Samathas Verschwinden sowie der Zeit vor der Tunnelfahrt. Dadurch konnte man sich Puzzlestück für Puzzlestück einzelne Informationen bis zur Auflösung zusammensetzen. Das Miträtseln war in diesem Thriller nämlich vorprogrammiert! Toll!

Zu den Charakteren wie der Clique, den Bewohnern des Ortes (…) kann ich sagen, dass sie mir recht unsympathisch und distanziert wirkten. Auch Robin stellte für mich keinen starken Protagonisten dar, da er eher Züge eines Antagonisten aufwies und recht unlogisch handelte. Die Spannung im Thriller war am Anfang recht gering, steigerte sich jedoch ab der Mitte enorm., da der Autor viele Wendungen eingebaut hat. Auch wenn die Auflösung der Story nicht vorhersehbar war, fand ich den Schlussteil des Buches recht abrupt beendet. Da würde ich mir noch einen detaillierteren Schluss wünschen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass trotz der schwachen Charaktere und dem abrupten Ende, ich viel Spaß hatte, den Thriller zu lesen, da es viele Möglichkeiten zum Miträtseln gibt und die Spannung zum Schluss sehr stark angestiegen ist. „Der Tunnel“ ist eine unterhaltsame Lektüre mit einem bedrückenden Setting.