Rezension

wie ein Märchen aus 1001 Nacht

Der Alchimist - Paulo Coelho

Der Alchimist
von Paulo Coelho

Bewertet mit 4.5 Sternen

Habe schon viel über den Autor gehört, aber noch nie vorher etwas von ihm gelesen. Ich muß sagen, er schreibt wunderschön. 

Das Buch ist eine Erzählung, die sehr an 1001 Nacht erinnert. Aber viel poetischer und viel weniger abenteuerlich und deutlich kürzer. Ja, es hat was von dem kleinen Prinzen, wobei ich dieses Buch dem kleinen Prinzen vorziehe. Die Geschichte spricht mich einfach mehr an. Hauptsächlich geht es darum, seinen Lebenstraum zu erfüllen und welche Hindernisse einem dabei im Weg liegen. z.B. Alltag, das Vergessen des Traums, Erwartungen anderer, Liebe und Verpflichtungen, Versagensängste und was ich sehr interessant fand, wobei letzteres eher im Vorwort deutlich wird, das Gefühl, man habe es nicht verdient sich seinen Lebenstraum zu erfüllen, während andere dies nicht haben. Ich selbst bin auf viel Unverständnis gestoßen, als ich mit 20 nach Afrika ausgewandert bin. Und auch, als es mir vor paar Jahren ein Bedürfnis war, nach Lesbos zu gehen und in einem Flüchtlingslager zu helfen, habe ich viel Kritik bekommen, weil ich meine Pflichten hier vernachlässigen würde (dabei war das Kind versorgt). Manchmal muß man aber einfach das machen, wozu es einen drängt. 

Die Geschichte von dem Hirtenjungen und seinem Weg, seinen Traum zu erreichen hat mir gut gefallen. Ich lese zwar fast nur Krimis, aber so was Kleines zwischendurch ist auch nett. Den großen Hype kann ich dagegen nicht verstehen. 

Eine Stelle fand ich wunderschön. Als der Hirtenjunge Abschied von seiner Freundin nimmt, sagt sie ihm, dass sie dem Wind ihre Küsse mitgeben würde und hofft, dass der Wind ihn streift und ihre Küsse überbringt, egal wo er ist.