Rezension

Wie würdest du dich entscheiden?

Das Leben meiner Tochter - Steffen Weinert

Das Leben meiner Tochter
von Steffen Weinert

Was würdest du tun, wenn dein Kind schwer krank ist und die Hoffnung immer weniger wird? Micha und Natalie stehen vor genau der Entscheidung, Ihre Tochter Jana bricht im Urlaub plötzlich zusammen – Herzmuskelentzündung, nur noch 30% Leistungsfähigkeit des Herzens – und das mit acht Jahren.

Für alle bricht eine Welt zusammen und mit vergehen der Zeit stirbt immer mehr die Hoffnung auf ein Spenderherz für Jana. Jana bleibt weiter an die Herzunterstützungsmaschine angeschlossen. Die Lebenserwartung beträgt 18 Monate und die Zeit rinnt dahin. Hin- und her gerissen wird Micha zwischen der Hoffnung, dass doch noch ein Spenderherz gefunden wird und der Verzweiflung. Als die Verzweiflung ihn zu zerfressen droht, sucht er im Internet nach anderen Wegen und trifft auf einen Organhändler. Entgegen aller Ratschläge der behandelnden Ärztin und auch gegen seine Frau entführt er seine Tochter, um sie im Ausland operieren zu lassen. Da muss er entdecken, dass die Warnungen gar nicht so abwegig waren, für das Leben seiner Tochter soll ein anderer Junge umgebracht werden, damit das Herz für viel Geld an Jana gehen soll …. Wie wird Micha sich entscheiden? Kann er das mit seinem Gewissen vereinbaren?

Als ich einmal mit diesem Buch angefangen hatte, habe ich es in einem Zuge durchgelesen. Es ist sehr interessant, das Auf und Ab und die Zerrissenheit der Eltern zu spüren. Man wird regelrecht zum Nachdenken animiert, wie man selbst in so einer Situation entscheiden würde. Der Autor stellt die Sichtweisen aller Beteiligten dar. Und man sieht, wie unterschiedlich die einzelnen Personen mit der Situation umgehen.

Dem Autor ist es gelungen in einer doch recht kurzen Geschichte die Charaktere und deren Gefühle klar zu zeichnen und das Thema Organspende anzusprechen und man bleibt noch lange nach Lesen der  Geschichte nachdenklich zurück.