Rezension

Wieder ein Buch über Cybermobbing und doch etwas anders

#Skandal - Sarah Ockler

#Skandal
von Sarah Ockler

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Unter dem Hashtag #skandal werden Schüler von Miss Behave aufgerufen ihre Skandale zu posten. Auch auf der Abschlussparty gibt es natürlich Skandale, doch Lucy, die eigentlich nur dort ist weil ihre beste Freundin sie drum gebeten hat, beteiligt sich nicht an dieser Aktion. Sie ist nur froh wenn sie den Abend mit  Cole unbeschadet übersteht. Er ist der Freund ihrer BFF und somit Tabu auch wenn sie schon viele Jahre für ihn schwärmt. Doch sie küssen sich und auch wenn sie hofft dass das keiner mitbekommen hat, muss sie am nächsten Tag feststellen das sowohl der Kuss, wie auch andere, teils unwahre, Sachen unter dem Hashtag gepostet wurden. Sie ist nun die Verräterin der Schule und ein Shitstorm bricht über sie herein.

Meine Meinung:
Ich kannte bisher keines der Bücher von Sarah Ockler, aber die Beschreibung machte mich neugierig. Es ist wohl ein Ding der Neuzeit, das mit dem Shitstorm und Cybermobbing und ich bin als Mutter froh, das meine Kids davon bisher verschont blieben. Ich lese vermutlich deswegen diese Bücher gerne, die dann auch teilweise Lösungswege aufzeigen.

Dieses Buch unterscheidet sich ein wenig von dem was ich bisher gelesen habe. Sicher gibt es hier auch ein Opfer, aber dieses scheint manchmal gar nicht so bemitleidenswert, auch weil es selber nicht so down ist, das man Angst haben müsste das es schlimmeres vor hat. Außerdem ist Lucy als Opfer nicht alleine. Ein Umstand, den es in vielen meiner bisherigen Bücher so nicht gibt. Da stehen die Opfer immer am Ende alleine da, das ist hier nicht der Fall.

Es wird hier eine Spannung mit Fragen aufgebaut, die man beantwortet haben möchte. Wer hat die Bilder hoch geladen und warum? Wer will Lucy schaden und natürlich warum und wer steckt hinter Miss Behave? Wie will Lucy aus der Geschichte wieder raus kommen?Manche Fragen lösen sich nach und nach auf, aber einiges blieb bis zum Ende und machte dieses Buch für mich zum Pageturner. Der dank dem lockeren und leichten Schreibstil auch wirklich schnell gelesen war. Ich bin schon lange nicht mehr so durch ein Buch geflogen.

Die Figuren sind zahlreich und gerade bei den Nebenfiguren gab es Momente wo ich Probleme hatte mit dem zuordnen. Klar waren aber immer die Hauptfiguren.
Lucy, das Opfer, beste Freundin die in der Freund derselbigen verknallt ist und das schon länger als die Beiden zusammen sind. Sie ist sehr naiv wie ich finde. Sie nimmt auch auf die falschen Leute Rücksicht und zieht damit alles ein wenig in die Länge. Sie will erst Beweise bevor sie Anschuldigungen verteilt, was gewiss richtig ist, aber Hilfe für diese Suche nimmt sie nur unter Druck an. Lucy ist eine gute Freundin auch wenn die Sache mit dem Kuss natürlich nicht so optimal war.
Ellie, die beste Freundin, von der man eigentlich nicht viel erfährt, denn sie ist erst nur per Handy mit Lucy verbunden und dann ist sie ja sauer. Es gibt zwei drei Momente wo sie mehr in die Geschichte eingebracht wird, aber diese Szenen empfand ich eher als merkwürdig. Weil sie nicht zu der Ellie passt die ja so sauer auf Lucy ist.
Cole, der Mann der alles ins Rollen brachte, wenn auch nicht absichtlich, der Kuss von ihn war scheinbar einer der Auslöser, Bilder von ihm und Lucy in die mehr hineininterpretiert wurde als tatsächlich war der andere. Der Schwarm von Lucy und doch recht zurückhaltend. Viel liest man auch von ihm nicht. Er steht Lucy bei, aber doch recht unsichtbar.
Dann gibt es noch Franklin, der Reporter von der Schülerzeitung und die Gruppe die gegen Handys und anderen elektronischen Kram sind mit dem man Online gehen kann um sich auf Facebook, Instagram oder ähnlichem anzumelden. Sie helfen Lucy recht stark, die Motivationen sind aber denke ich recht eigennützig.

Am Ende gehe ich zufrieden aus der Geschichte raus. Vieles ist nicht so wie es scheint und manches hat mich überrascht am Ende. Allerdings muss ich auch dazu sagen das mir die Geschichte vermutlich nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Eben weil es diese Art von Bücher mittlerweile so oft gibt.