Rezension

Wieder ein gelungener Provence-Krimi

Tödliche Camargue
von Cay Rademacher

Bewertet mit 5 Sternen

August, Tropenhitze über der Provence.

Der alternde Enthüllungsjournalist Albert Cohen liegt tot auf einer Landstraße in mitten von Reisfeldern der Camargue. Neben ihm ein, von der Polizei erschossener Kampfstier, der den dahin radelnden Schreiberling auf die Hörner genommen hat. Ein bedauernswerte Unfall, weil dämliche Touristen immer Selfies mit den Kampfstieren schießen müssen?

Roger Blanc und sein Mitarbeiter Marius Tonon werden zum vermeintlichen Unfallort gerufen. Während Tonton auf Grund der Hitze den Fall möglichst schnell zu den Akten legen möchte, wittert Capitaine Blanc einen unnatürlichen Tod.

Er beginnt im Leben des Journalisten herumzustochern. Und siehe da, es kommen mehrere Ungereimtheiten ans Tageslicht.

Blanc muss sich diesmal nicht nur mit unterschiedlichen Verdächtigen, seinem überaus ehrgeizigen Chef Nkoulou

sondern auch dem undichten Dach seiner alten Ölmühle herumschlagen.

Wir begegnen wieder seiner Geliebten Aveline, Untersuchungsrichterin und Frau seines (Tod)Feindes Vialaron-Allègre. Witzig finde ich, dass Blanc seine Geliebte nach wie vor siezt, selbst im Bett.

Der Leser erfährt diesmal viel Privates über Fabienne und auch einiges über den Ehrgeizling Nkoulou.

Cay Rademacher versteht es, viele Spuren zu legen, ihnen nachzugehen und manchmal die eine oder andere zugunsten einer anderen Fährte wieder aufzugeben.

Ein besonderer Provence-Krimi, der uns immer wieder durch elegante Hinweise auf Geschichte, Land und Leute aufmerksam macht. Hier kommt dem Autor seine Erfahrung als Reiseführerverfasser sehr zu Gute.